Asyl: Innenministerium kündigt Notschlafstätten an

In Thalham wird der Platz knapp. Notschlafstellen sind in Planung.
Zunächst im Erstaufnahmezentrum Thalham, Speisesäle und Turnsäle von Polizeischulen wären der nächste Schritt.

Das Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen (NÖ) ist voll. Aufnahmestopp. Das Erstaufnahmezentrum West in Thalham (OÖ) wird derzeit von Asylwerbern überrannt. Allein 128 Asylanträge wurden am Montag gestellt. In NÖ wurden in der Nacht auf Dienstag 53 syrische Flüchtlinge in einem Sattelschlepper entdeckt. Und die Situation wird immer prekärer. Das Innenministerium bereitet sich auf die Einrichtung von Notschlafstätten in Thalham vor. "Erst werden Speisesäle umfunktioniert. Wenn das nicht reicht, werden Flüchtlinge auch in Polizeischulen untergebracht", erklärt ein Sprecher des Innenministeriums.

Großaufgriff

Asyl: Innenministerium kündigt Notschlafstätten an
Der Großaufgriff der 53 syrischen Flüchtlinge, darunter auch ein achtjähriger Bub, ereignete sich bei Leopoldsdorf im Bezirk Wien-Umgebung. "Die SOKO Nord hatte die Schleppergruppe schon länger im Visier. Als die Schlepper auf einer Nebenstraße hielten und die Flüchtlinge in verschiedene Autos umsteigen lassen wollten, wurden sie aufgegriffen", sagt Mario Hejl, Sprecher des Bundeskriminalamtes. Die 47 Männer und sechs Frauen waren im Laderaum des Lkw mit bulgarischem Kennzeichen transportiert worden. Einige sollten in Österreich bleiben, die anderen sollten nach Deutschland und Skandinavien gebracht werden. Die Syrer wurden im Pfarrhof von Leopoldsdorf erstversorgt. Bei den mutmaßlichen Schleppern soll es sich um zwei Bulgaren und zwei Iraner handeln.

Lage angespannt

Mit einer Entspannung der Lage ist in nächster Zeit nicht zu rechnen. "Jeden Tag stellt sich die Frage, wie viele Flüchtlinge kommen und wie viele von den Ländern übernommen werden", heißt es aus dem Innenministerium.

Noch immer erfüllen nicht alle Bundesländer die vereinbarte Quote zur Unterbringung von Flüchtlingen. Einzig Wien liegt deutlich darüber.

Kommentare