Asfinag: "Höhere Strafen für Gurtenmuffel"

Bilanz: Jeder siebente Verkehrstote auf Autobahnen war nicht angeschnallt.

Die Asfinag schlägt Alarm: Jeder siebente Verkehrstote auf Österreichs Autobahnen war nicht angegurtet. Acht der 55 Todesopfer im heurigen Jahr trugen keinen lebensrettenden Sicherheitsgurt.

"Da nutzen Anpralldämpfer und modernste Leitschienen nichts, wenn sich die Leute nicht anschnallen", kritisierte Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Er forderte höhere Strafen für Gurtenmuffel und die Aufnahme der Missachtung der Gurtpflicht in den Katalog der Vormerkdelikte.

Die Anschnallmoral ist in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern niedrig. "Wir haben hinten und vorne eine Quote von 88 Prozent. In Deutschland liegt sie bei fast 100", sagte Thann. Würden alle Autofahrer einen Sicherheitsgurt verwenden, gäbe es pro Jahr 80 Verkehrstote in Österreich weniger, ist der KFV-Direktor überzeugt. Ohne Gurt ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem Unfall getötet zu werden, laut KFV sieben Mal so hoch. Mit Gurt gehen 80 Prozent der Unfälle glimpflich aus, ohne fast zu 100 Prozent tödlich.

Autobahnen zählen in Österreich zu den sichersten Straßen. 2011 gab es einen historischen Tiefststand an Verkehrstoten auf Autobahnen: 59 Menschen starben nach Unfällen, was einem Rückgang von 24 Prozent gegenüber 2010 entsprach (2010 waren es noch 78 Tote). "Wir investieren jedes Jahr 500 Millionen Euro in die Verkehrssicherheit", betonten die Asfinag-Vorstände Alois Schedl und Klaus Schierhackl, "wenn sich die Autofahrer aber nicht anschnallen, nützt das wenig".

Der klassische Gurtmuffel ist männlich. Eine Analyse ergab, dass sich Gurtverweigerer quer durch alle Altersklassen finden lassen.

Kommentare