AK fordert Dauerparkkarte für Pendler

Innsbruck erweitert mit Parkstraßen die Kostenpflicht in der Stadt
Innsbruck. Stadträtin Pitscheider (Grüne): "Kurzparkzonen macht man, damit Plätze frei werden".

An der Reform der Parkraumbewirtschaftung haben sich in Innsbruck schon mehrere Verkehrsstadträte die Zähne ausgebissen. Seit Anfang Mai läuft nun ein groß angelegtes neues Projekt. Oberstes Ziel: Anrainer sollen wieder leichter einen Stellplatz finden. So ist nun etwa das Parken in der Innenstadt bis 21 Uhr statt wie früher bis 19 Uhr gebührenpflichtig.

Im Herbst beginnt die nächste Phase. Und die sieht Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl als Angriff auf die Pendler. Ab November sollen kostenpflichtige Parkstraßen (maximal 7 Euro pro Tag) geschaffen werden, die schließlich auch in bislang unbewirtschafteten Stadtteilen dem Gratisparken ein Ende setzen. "Diese Regelung zu Parkstraßen trifft in erster Linie Einpendler, die täglich nach Innsbruck kommen und in den Gebieten der Parkstraßen ihren Arbeitsplatz haben", sagt Zangerl. Die Betroffenen sähen sich mit Kosten von 1400 Euro pro Jahr konfrontiert, wenn sie weiter wie gewohnt parken. Und viele der 50.000 Pendler hätten gar keine Alternative zum Auto, wenn sie nicht im Stadtzentrum arbeiten, auf das das Öffi-Netz ausgelegt sei, sagt Zangerl.

Er fordert die Einführung einer Dauerparkkarte für Einpendler analog zur Anwohnerparkkarte von Anrainern. Das würde auch "keinen übermäßigen Konflikt um den knappen Parkraum verursachen, da die Einpendler in der Regel ja nur während der Arbeitszeit das Auto in diesen Gebieten abstellen und nicht während der Abend- und Nachtstunden", glaubt der AK-Präsident.

Neue Lebensrealität

Bei Verkehrsstadträtin Sonja Pitscheider (Grüne) stößt Zangerl mit seiner Forderung auf taube Ohren: "Kurzparkzonen macht man, damit Plätze frei werden für Leute, die in der Stadt einkaufen wollen oder sonst etwas zu tun haben." Und einen Konflikt zwischen Pendlern und Anwohnern sieht Pitscheider sehr wohl: "Viele Anrainer sind auch tagsüber Zuhause. Es arbeiten nicht mehr alle täglich und von neun bis fünf. Die Lebensrealitäten haben sich geändert."

Im Vorfeld des Starts der neuen Parkraumbewirtschaftung hat es massive Kritik u.a. von der Wirtschaft und von Teilen der Opposition gegeben. Aus der Bevölkerung gibt es laut Pitscheider bisher jedoch kaum Beschwerden. "Die Anrainer in der Innenstadt sind froh, dass sie nicht mehr eine Stunde lang nach einem Parkplatz suchen müssen", ist die Stadträtin überzeugt.

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