Ärzte: Ringen um Übergangslösung

Auch die Salzburger Pflegekräfte wollen ein Stück vom Kuchen und fordern nun eine 30-prozentige Gehaltserhöhung.
Tirols Ärzte hoffen auf ordentliches Angebot: "Sonst wird es krachen".

Dass sie es ernst meinen, haben die Spitalsärzte am Mittwoch bei einer Betriebsversammlung an der Uni-Klinik Innsbruck erneut demonstriert. Bundes- und Landesärzte übten den Schulterschluss. Beide Gruppen fordern eine ordentliche Aufbesserung der Grundgehälter. Die Krankenhaus- verwalter stehen unter Druck. Seit 1. Jänner dürfen Spitalsärzte zwar weiter mehr als 48 Stunden arbeiten, sie müssen aber nicht.

Donnerstagabend rief Tirols Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) erneut zu einem Verhandlungsgipfel (das Ergebnis stand zu Redaktionsschluss aus). Seine Aufgabe ist es die Landesärzte zu besänftigen. Dabei geht es längst nur mehr um eine Zwischenlösung, um sich über das laufende Jahr zu retten. "Ich hoffe, dass ein ordentliches Angebot kommt", sagte Gerhard Seier von der Gewerkschaft öffentlicher Dienst vor dem Treffen. "Sonst wird es krachen".

Die Ärzte fordern 30 Prozent höhere Grundgehälter und orientieren sich an Salzburg. Das Übergangspaket müsse die Differenz abfedern, so Seier. "Nur dann werden wir den Ärzten ein Opt-out empfehlen." Das heißt, dass die Mediziner dazu angehalten werden, freiwillig länger zu arbeiten. Zumindest so lange, bis eine ordentliche Lösung gefunden wird.

Stillstand in Kärnten

Von freiwilliger Mehrarbeit kann indes in Kärnten keine Rede sein, im Gegenteil: die Gewerkschaft hat sich sogar einstimmig dagegen ausgesprochen, solange keine Einigung im Gehaltsstreit erzielt wird.

Die Verhandlungspartner kommen nur im Schneckentempo voran. Nach zweiwöchiger Gesprächspause trafen sich am Donnerstag erneut Vertreter der Ärzteschaft und des Spitalerhalters KABEG. Vorstand Arnold Gabriel spricht von einer "Annäherung", Ärztekammerpräsident Josef Huber von einer "Bereinigung". Beide meinen Verbesserungen für Ärztinnen, denen die Karenzzeiten angerechnet werden sollen, um keine Nachteile in ihren Karrieren zu erleiden.

Hingegen bleibt das alte Problem gleichzeitig das größte: Das Land will für die Spitalsärzte nicht mehr als 13,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Huber lässt wissen, dass "mehr Geld ins System fließen muss, um der Ungleichbehandlung der Jungärzte entgegenzuwirken. Ansonsten kann ich den Ärzten kein Angebot als positiven Schritt verkaufen." Am 2. März steigt die nächste Verhandlungsrunde.

Kommentare