350 Anträge gegen Steinbruch

Der geplante Steinbruch sorgt weiterhin für Ärger unter den Bewohnern von Großstübing und Deutschfeistritz
Projekt im Stübingtal stößt weiter auf Widerstand.

Viel Arbeit kommt auf Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung zu: Gegen das Steinbruch-Projekt im Stübingtal wurden 350 Einwendungen eingebracht. Bei allen handelt es sich um Individualbeschwerden, die einzeln bewertet werden müssen.

Das dürfte Wochen oder Monate dauern, heißt es seitens der Behörde. Eingebracht wurden die Einwendungen auf Basis des Mineralrohstoffgesetzes von Bewohnern der Gemeinden Deutschfeistritz und Großstübing: Sie richten sich gegen den Plan eines Unternehmers, in Großstübing bis zu 155.000 Tonnen Kalkstein jährlich abzubauen (der KURIER berichtete). Umweltverträglichkeitsprüfung gibt es keine, obwohl es um ein Landschaftsschutzgebiet geht: Die Abbaufläche wurde mit 4,9 Hektar veranschlagt, eine Prüfung ist aber erst ab fünf Hektar vorgesehen.

Gegen das Projekt hat sich eine Bürgerinitiative formiert, 300 Teilnehmer hatte eine Protestwanderung Ende August. Auch darüber hinaus sei das Engagement groß, berichtet Sprecher Josef Herzog, Vizebürgermeister von Großstübing: Die Bürger, die das Projekt beeinspruchen wollten, hätten bis zu fünf Stunden Wartezeit auf dem Gemeindeamt in Kauf genommen. Projektwerber Franz Tieber versichert jedoch, sämtliche Auflagen und Grenzwerte zu erfüllen. "Wir rechnen mit keiner Staub- oder Lärmbelästigung." Mehr Staub ist allerdings, was dem Betriebsdirektor des LKH Hörgas-Enzenbach Sorgen macht: Auch das auf Lungenkrankheiten spezialisierte Spital hat sich gegen den Steinbruch ausgesprochen.

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