Wolfsgruß und Hitlergruß: "Grauer Wolf" angezeigt

NS-Propaganda? Dieses Foto publizierte A. am 24. Jänner im Internet.
Der Schriftführer des Vereins Avrasya wurde nun nach NS-Verbotsgesetz angezeigt.

Die Empörung über den faschistischen Wolfsgruß, mit dem Abdurrahman A., Schriftführer des türkisch-nationalistischen Vereins Avrasya, in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen posierte, war nach einem KURIER-Bericht am 13. März groß. Sogar Klaus Luger, SPÖ-Stadtchef in Linz, dem Kritiker jahrelang erfolglos sein gutes Verhältnis zu dem Graue-Wölfe-Ableger vorgeworfen hatten, ging auf Distanz und warf Avrasya aus dem Integrationsbeirat.

Vereinsintern hatte die Tat für Abdurrahman A. keine Konsequenzen. Sein Tun rechtfertigt der Funktionär damit, dass er mit der Geste im früheren NS-Konzentrationslager niemanden beleidigen oder provozieren wollte. Dass allerdings auf Facebook ein Foto seines Wolfsgrußes mit dem Kommentar "Abdurrahman A., mein Bruder, in Hitlers Konzentrationslager: Weder Amerika, noch Russland, noch China! Alles für das Türkentum!" veröffentlicht wurde, interessiert nun auch die Staatsanwaltschaft Linz. "Wir prüfen, ob diese Kombination aus Text und Bild einen gerichtlich relevanten Tatbestand erfüllt", sagt Behörden-Sprecher Philip Christl.

A., der vorgibt, sich von jeglicher faschistischer Ideologie zu distanzieren, geriet auch ins Visier der Aufdecker-Gruppe von Heimat ohne Hass (HoH). Die Aktivisten erstatteten diese Woche eine Anzeige nach dem NS-Verbotsgesetz. Ihr Vorwurf: Der Avrasya-Schriftführer soll am 24. Jänner auf seiner Facebook-Seite ein Foto publiziert haben, das drei Unbekannte zeigt, von denen einer die rechte Hand zum Hitler-Gruß erhoben halte. HoH wirft A. nun die Verbreitung von Nazi-Propaganda vor. "In dieser Causa ermittelt schon der Verfassungsschutz", betont David Furtner von der Landespolizeidirektion.

Laut dem ZDF-Fernsehmagazin "frontal 21" soll es übrigens auch Verbindungen der Grauen Wölfe zur Terrormiliz Islamischer Staat geben. "Nicht zufällig hat ein Avrasya-Mitglied jenen Kurden, die die Stadt Kobane gegen den IS verteidigt haben, gewünscht, dass sie qualvoll verrecken", erinnert Robert Eiter, Sprecher der oö. Antifa.

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