Wirtschaftskammer-Obmann fordert ein Verbot der Gewerkschaften

Josef Resch will, dass Gewerkschaften "so wie im Süden der USA" verboten werden
Josef Resch sorgt mit seinem Auftritt bei einem regionalen TV-Sender für Empörung.

Der Welser Unternehmer (Resch & Frisch) und Wirtschaftskammer-Obmann Josef Resch sorgt mit einer Aussage in einem Regional-TV-Sender für Irritierung. Resch forderte, dass Gewerkschaften "so wie im Süden der USA" verboten werden.

Bei der Gewerkschaft ist man empört. "Dass eine übermotivierte Persönlichkeit aus der Sozialpartnerschaft – nämlich aus den Reihen der Wirtschaftskammer – eine solche Aussage tätigt, zeigt, welche Moral die Organisation in Wahrheit verfolgt", sagt ÖGB-Regionalsekretärin Andrea Bliemsrieder. Sollte sich die Kammer von der Aussage ihres Obmanns nicht distanzieren, verdeutliche das, wohin man die Arbeitnehmer führen wolle – in Richtung Aushöhlung ihrer Rechte. "Das Motto ,Wer sich uns in den Weg stellt, der gehört verboten‘ ist aus sozialpartnerschaftlicher sowie demokratiepolitischer Sicht höchst verwerflich", sagt Bliemsrieder. Andreas Stangl, Geschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), erinnert daran, dass freie Gewerkschaften in Österreich zuletzt 1934 verboten wurden: "Wir legen Ihnen nahe, sich gut zu überlegen, wessen Gedankengut Sie mit derartigen Aussagen teilen." Reschs Demokratieverständnis gleiche auch dem eines nordkoreanischen Diktators.

Josef Resch wollte am Donnerstag dem KURIER gegenüber keine Stellungnahme geben.

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