Vater prügelte Tochter halb tot: Mordprozess

Vater prügelte Tochter halb tot: Mordprozess
44-jähriger Kroate war mit ihrem muslimischen Freund nicht einverstanden.

Ich werde dir Hände und Beine brechen" - "Du sollst mich nie mehr Vater nennen" - "Ich erkläre dir den Krieg auf Leben und Tod" - "Ich bin ein Wahnsinniger".
Mit derartigen SMS-Drohungen bombardierte am 17. Jänner der 44-jährige Pero M. seine Tochter Danijela. Der in Linz lebende Kroate beschimpfte sie als "Moslem-Hure", nachdem er von seiner Ex-Frau erfahren hatte, dass die 19-Jährige einen bosnischen Freund hat, mit dem sie zusammenzieht.

Vier Tage später eskalierte der Konflikt endgültig. Der Arbeiter stürzte sich in der Wäscherei der Ex-Frau auf die Schülerin, schlug ihren Kopf mehrmals auf den Steinboden und drückte ihr Mund und Nase so lange zu, bis sie sich nicht mehr rührte. Dann trat er der reglosen Frau mit dem Fuß noch drei Mal wuchtig ins Gesicht, bis Blut spritzte. "Seine Abdrücke waren zwei Tage später noch auf ihrer Wange zu sehen", erklärt Staatsanwältin Daniela Latschbacher am Montag im Landesgericht Linz. Der Kroate musste sich wegen versuchten Mordes einem Schwurgericht stellen.

Danijelas Mutter und eine Schulfreundin hatten das Martyrium der jungen Frau mitangesehen, konnten den rasenden Vater aber nicht stoppen. Nach der Tat stürzte sich Pero M. in selbstmörderischer Absicht in die vier Grad kalte Donau, wo ihn eine Schiffsbesatzung herausfischte. Danijela M. landete mit einer offenen Schädelfraktur, mit Kieferbrüchen und funktionellen Störungen (hängender Mundwinkel, gestörter Lidschlag) auf der Intensivstation. Ihre Verletzungen waren lebensbedrohlich.

"Ich wollte sie nicht töten", behauptet der Angeklagte. Er bestreitet auch den Anklage-Vorwurf, ein katholisch-fundamentaler Rassist zu sein: "Ich habe nichts gegen Moslems." Allerdings habe man ihm berichtet, dass Danijela von ihrem Freund mit Drogen versorgt werde. Die Verhandlung wird am Mittwoch fortgesetzt.

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