SPÖ bezichtigt FPÖ der Lüge

Rote Herzen stiegen beim SPÖ-Wahlkampfauftakt in den Himmel über dem Traunsee.
Spitzenkandidat Reinhold Entholzer attackiert die Freiheitlichen.

Mit einer für ihn ungewohnten Schärfe attackierte Reinhold Entholzer die FPÖ beim offiziellen Wahlkampfauftakt seiner oberösterreichischen Sozialdemokraten. "Die Freiheitlichen verbreiten Lügen und Unwahrheiten. Sie betrügen die Leute", sagte er Dienstagabend in seiner Rede auf dem Traunseeschiff Poseidon. "Die FPÖ hat keine Lösungen. Durch die von ihr geforderte Grenzsicherung durch Soldaten kommt kein einziger Flüchtling weniger nach Österreich."

Rund 200 Funktionäre und Anhänger hatten sich auf der Poseidon versammelt, das beim Seeschloss Orth in Gmunden angelegt hatte. Auf der Holzbrücke zum Schloss begrüßte Entholzer im dunkelblauen Anzug ("er macht mich schlanker") gemeinsam mit der Zweiten Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer jeden einzelnen Gast. Dann ging es aufs Schiff, wo auf dem Oberdeck eine Menge roter Luftballons losgelassen wurden. Die Poseidon durchkreuzte in abendlicher Stimmung und ruhiger Fahrt den Traunsee. Nachdem der rote Spitzenkandidat alle Fernseh- und Radiointerviews absolviert hatte, griff er zum offiziellen Mikrofon. "Ich stelle fest, ihr seid top motiviert", meinte er und brachte Emotion in den Abend, was von den Gästen mehrmals mit Applaus bedankt wurde. Die FPÖ betriebe mit den Flüchtlingen "grausliche Menschenhetze". Innenminister Johanna Mikl-Leitner verbreite Chaos.

Überstunden

Auch die Schwarzen und die Grünen bekamen ihr Fett ab. "Die ÖVP-Vorfeldorganisationen wie der Wirtschaftsbund fordern die Flexibilisierung der Arbeitszeit. In Wahrheit wollen sie uns die Überstunden nicht mehr zahlen. Aber nicht mit uns!" Die vom grünen Landesrat Anschober versprochenen "Green Jobs" seien meist prekäre Arbeitsverhältnisse.

Entholzer ging auch indirekt auf die Umfrageergebnisse ein, wonach die SPÖ von der FPÖ überholt und auf den dritten Rang verwiesen wird. "Es wird nicht einfach werden. Wir werden nicht locker lassen. Wir spüren immer wieder die Unsicherheit der Menschen vor der Zukunft. Warten wir nicht auf den Wind, nehmen wir das Ruder selbst in die Hand!"

Während den Gästen Schweinsgeschnetzeltes mit Reis und Traunkirchner Torte serviert wurde, spielte der 23-jährige Jus-Student Markus Medl auf seiner Harmonika. Er ist SPÖ-Kandidat für den Gmundner Gemeinderat. Er sieht noch Chancen auf den zweiten Platz. Denn die FPÖ beginne mit ihrer Aggressivität in der Asylfrage zu überziehen. Das komme bei den Leuten schlecht an.

Die ÖVP präsentierte am Mittwoch ihre neue Plakatserie. "Unsere Haltung in der Asylfrage ist Anstand, Hausverstand und Zusammenhalt", sagte Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer.

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