SP-Landeschef will Wurzeralm mit Schröcksnadels Hilfe beleben

130.000 Gäste kommen jährlich auf die Wurzeralm. In einige Liftanlagen müsste dringend investiert werden.
Verbesserungen für Familien und Sanierung von Liftenangedacht. Ski-Tunnel ist für Entholzer vorerst kein Thema.

Seit Wochen sind die Skigebiete Hinterstoder und Wurzeralm im südlichen Oberösterreich in den Schlagzeilen. Die geplante Fusion der Winter-Destinationen durch neue Liftanlagen und einen 4,5 Kilometer langen Seilbahntunnel quer durch das Naturschutzgebiet Warscheneck polarisiert: Touristiker pochen auf neue Impulse für die Pyhrn-Priel-Region, Umweltschützer protestieren – der KURIER berichtete.

Am Mittwoch meldete sich nun auch Oberösterreichs SPÖ-Landesparteichef Reinhold Entholzer zu Wort. Sein Vorschlag: Die Belebung der Wurzeralm in Spital am Pyhrn durch die Sanierung von Liften, den Ausbau von Beschneiungsanlagen und eine Spezialisierung auf die Zielgruppen Familien und Skitourengeher. "Aus dem Gemeinderessort kann ich nur einen kleinen Teil der notwendigen Mittel aufbringen", sagte Entholzer. Umso mehr sei die Hilfe von Mehrheitseigentümer Peter Schröcksnadel notwendig.

Keine Stellungnahme

Dem ÖSV-Präsidenten gehören 53 Prozent der Bergbahnen Hinterstoder-Wurzeralm. Zudem ist Schröcksnadel in Oberösterreich noch an den Skigebieten Hochficht im Oberen Mühlviertel mit 50 Prozent und Kasberg im Bezirk Gmunden mit 60 Prozent beteiligt. Auf KURIER-Anfrage wollte sich der Seilbahnmagnat nicht zu den Vorschlägen des SPÖ-Landeschefs äußern: "Das ist Sache des zuständigen Geschäftsführers." Ebendieser, Helmut Holzinger, war am Mittwoch wegen eines Auslandsaufenthalts unerreichbar.

Herbert Gösweiner, Obmann des Tourismusverbands Pyhrn-Priel gab sich ebenfalls wortkarg: "Mir geht es nicht um Politik, sondern um die Region", sagte er.

Obwohl die Reaktionen verhalten ausfallen, war es überfällig, dass sich SPÖ-Landeschef Entholzer in der Causa positioniert. Dem Thema Ski-Tunnel wich er mit dem Argument fehlender Unterlagen freilich aus. Dabei wusste seine Parteifreundin, die zweite Landtagspräsidentin und Naturfreunde-Vorsitzende Gerda Weichsler-Hauer, schon vor Wochen offenbar ganz genau über das Projekt Bescheid. Sie sprach sich gegen einen "Brenner-Basistunnel" im Warscheneck aus, obwohl diesen auch viele SPÖ-Bürgermeister in der Region befürworten.

Gegenüber dem KURIER bleibt Weichsler-Hauer bei ihrer Kritik: "Ich stehe aber voll und ganz hinter Reinhold Entholzers Vorschlag für eine Belebung der Wurzeralm. Es braucht mehr Familienfreundlichkeit und Angebote, die auch Ganzjahres-Arbeitsplätze schaffen."

Ob eine Belebung der Wurzeralm das Überleben sichert, ist fraglich. Insider meinen, dass das Skigebiet zugesperrt wird, wenn es kein grünes Licht für eine Anbindung an Hinterstoder gibt.

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