Pestizid im Wasser: Anklage 2015

In der Deponie in Ohlsdorf gibt es mehrere kontaminierte Flächen.
Anschober rechnet mit Aufklärung zu Clopyralid-Kontamination.

Im Fall der Grundwasserverunreinigung auf dem Areal der Deponie Asamer in Ohlsdorf, OÖ, rechnet Umweltlandesrat Rudi Anschober im Jahr 2015 mit einer Anklage gegen mögliche Verursacher. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ermitteln.

Wie berichtet, waren zunächst im Süden des Betriebsgeländes hohe Konzentrationen des Unkrautvernichtungsmittels Clopyralid nachgewiesen worden. Inzwischen hat man aber auch im Norden Verunreinigungen festgestellt. Da laut Fachleuten massiver Sandstein im Untergrund allerdings auf natürlich Weise verhindert, dass mit Clopyralid beeinträchtigtes Wasser von Süden nach Norden geflossen ist, deutet viel drauf hin, dass es eine zweite illegale Form der Einbringung geben dürfte.

"Ich glaube, dass die Angelegenheit klärbar ist", betont Anschober. Er verweist darauf, dass Experten im Auftrag des Landes derzeit penibel darum bemüht sind, die Ursache hinter der Grundwasserkontamination herauszufinden. "Davon hängt auch ab, ob für eine Sanierung der Verursacher oder die öffentliche Hand zur Kasse gebeten wird."

Färbeversuch

Da Clopyralid ein sehr mobiler Stoff ist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Verunreinigung nun weiter in Richtung Norden ausdehnt. Für die umliegenden Wasserversorgungsanlagen wurde daher ein Frühwarnsystem eingerichtet. Es werden auch fortwährend weitere Proben gezogen. Wohin genau sich der Schadstoff ausbreitet, ist aber schwierig zu prognostizieren. Als nächster Schritt soll daher ein sogenannter Färbeversuch durchgeführt werden.

"Wir verwenden einen für Menschen unbedenklichen Farbstoff. Dieser soll helfen, den Weg des Grundwassers nachzuvollziehen", erklärt Alfred Nadlinger von der Abteilung für Grund- und Trinkwasserwirtschaft des Landes.

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