Nur Pühringer verteidigt Reichel

Nur Pühringer verteidigt Reichel
Während Strugl und Gasselsberger eine neue Spitze fordern, verteidigen Pühringer und Oberndorfer den Präsidenten.

Für Michael Strugl, ÖVP-Landesparteisekretär, Abgeordneter  zum Landtag und Mitglied des mittlerweile aufgelösten Wirtschaftsbeirates, ist der Lizenzentzug „der negative Höhepunkt einer langen Entwicklung, die absehbar war“.  Es sei bedauerlich, dass es nicht gelungen ist, den LASK auf eine breitere Basis zu stellen. Die Verantwortung dafür trägt nach Ansicht Strugls  Peter Michael Reichel.  „Er ist nicht die Integrationsfigur, die die Unterstützer versammeln kann.    Diese Erfahrung habe auch ich gemacht.“ Die Konflikte, die es gegeben habe, seien auf dem Rücken des LASK ausgetragen worden.

Eine ähnliche Sichtweise hat Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger. „Es ist genauso gekommen wie ich es vorhergesehen habe. Es war absehbar.“ Es werde sehr, sehr schwierig werden, in  die oberste Spielklasse zurückzukehren. Ein Wiedererstarken werde nur mehr möglich sein, wenn es eine neue Führung gebe. „Wir alle, die an der Spitze stehen, müssen uns am Erfolg messen lassen. Der LASK ist heute wirtschaftlich wie sportlich ein Misserfolg. Die Spitze muss dafür die Verantwortung übernehmen.“
 Dass ein Erfolg möglich sei, beweise die SV Ried. „Dort gibt es Profifußball auf höchstem Niveau. Und das schon seit zehn Jahren.“

Bürgermeister

Der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch erklärt im Gespräch mit dem KURIER, „die Stadt  hat die ganzen Jahre alles getan, damit  wir dem LASK eine Heimat geben“.  Die jetzige Situation sei „unlustig, das ist keine Frage. Ich verstehe vieles nicht, ich bin kein Insider. Ich bin über die Details nicht informiert. Ein Gwirks folgte dem anderen.“ Er habe bei all den Spielchen, die es gegeben habe, nie mitgetan.  Es sei keine Frage, dass eine Stadt wie Linz einen  Fußballklub in der  obersten Liga brauche. „Ried spielt eine gute Rolle, das ist für Linz doppelt bitter.“ Er sei jetzt froh, dass Blau-Weiß-Linz in der Ersten Liga sei. Dobusch fühlt sich nachträglich in der Ablehnung eines neuen Stadions bestätigt. „Das war ja alles abenteuerlich. Das muss man sich ja heute auf der Zunge zergehen lassen.“ Eine Stadt müsse bei solchen Entscheidungen andere Kriterien anlegen wie  private Sponsoren.

Helmut Oberndorfer, seit Jahren kräftiger Sponsor des LASK und Schwager von Präsident Reichel, war vergangene Woche auf Geschäftsreise in China.  Er sagte zum KURIER: „Ich werde den Klub weiter unterstützen, aber nicht mehr in dem Ausmaß wie bisher. Es ist unfair, Reichel alleine die Schuld am Niedergang des LASK zu geben.“

Einer der wenigen, die Reichel noch die Stange halten, ist Landeshauptmann Josef Pühringer: „ich bin ehrlich enttäuscht über die Entscheidung  des Lizenzentzugs. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einem Wiener Verein auch so ergangen wäre.  Präsident Reichel hat mir gegenüber betont, dass der LASK heute besser dasteht als vor einem Jahr. Ich schreie nicht nach dem Rollen von Köpfen. Der Landeshauptmann ist nicht dazu da, als Scharfrichter aufzutreten. Reichel hat den LASK in einer schwierigen Situation übernommen, das darf man nicht vergessen.“ Jetzt müsse man den LASK neu positionieren, „das ist ein Drama“.  

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