Neues ÖVP-Team: "Es ist weiterhin alles offen"

Wirtschaftslandesrat Michael Strugl, ÖVP
Alle sprechen sich für den Verbleib von Michael Strugl in der Landesregierung aus – Windtners Vertrag läuft im Herbst 2017 aus.

Christoph Leitl war gestern, Samstag, mit internationalen Gästen bei den Salzburger Festspielen. Mit einer Zeitungsmeldung konfrontiert, dass Michael Strugl aus der Landesregierung ausscheiden und Nachfolger von Energie AG-Generaldirektor Leopold Windtner werde, reagiert er etwas unwirsch. "Das fällt unter Sommerspekulation", sagte er zum KURIER. "Es gibt keine Entscheidung, es ist nach wie vor alles offen. Das Land würde gut fahren, wenn Strugl in der Regierung bleibt. Alles andere ist für mich nicht nachvollziehbar. Alle Beteiligten sind in Gesprächen. Ich hoffe auf eine Lösung, die dem oberösterreichischen Geist und den Zukunftsanforderungen entspricht." Er, Leitl, stehe selbstverständlich zur Verfügung, wenn er gebraucht werde, denn er habe keine aktive Rolle mehr. Doris Hummer sei nun die Obfrau des Wirtschaftsbundes.

Auch Landeshauptmann Josef Pühringer reagierte gelassen. "Generaldirektor Windtner hat einen Vertrag, der 2017 endet. Dafür gibt es ein klares Ausscheidungsprocedere. Davor werde ich mit den anderen Eigentümern entsprechende Gespräche führen, weil das zu meinen Vorstellungen einer Unternehmenskultur gehört. Dann kommt es zur öffentlichen Ausschreibung." In politischen Zirkeln kursieren verschiedene Gerüchte über den Zeitpunkt von Windtners Ausscheiden. Die einen sprechen von diesem Herbst, die anderen von Jahresende 2016. Sein Vertrag endet im Herbst 2017. Pühringer hält Strugl "für einen hervorragenden Mann, der sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik exzellent kompetent ist".

Landeshauptmannstellvertreter Thomas Stelzer, der Pühringer nachfolgen soll, legte seine Position nochmals dar. "Ich sehe die Rolle des Landeshauptmanns als gestaltende. Dazu gehören auch die Finanzagenden. Ich habe mir das gut überlegt. Gleichzeitig brauche ich ein starkes Team , zu dem Michael Strugl gehört." Irgendwann werde es einen Wechsel in der Position des Landeshauptmannes geben. Dann werde dieser sagen, wie er es gestalterisch anlegen werde. "Öffentliche Bedingungen zu stellen ist nicht Usus." Wann Leopold Windtner sich aus der Energie AG zurückziehen wolle, sei dessen Entscheidung.

So wie sich die Dinge derzeit entwickeln, dürfte die Frage, wer Windtner nachfolgen wird, zeitlich vor dem Wechsel des Landeshauptmanns entschieden werden.

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