Nächtlicher Hausarrest für junge Flüchtlinge nach Sex-Attacken

Messemanagement und Polizei stockten Sicherheitspersonal auf
Nach Belästigungen am Welser Volksfest kam es auch in Linz und Steyr zu Sex-Angriffen.

Heftige Reaktionen lösten sexuelle Belästigungen von Frauen durch junge Flüchtlinge am Welser Volksfest am Wochenende aus. Weil es sich bei vier von sechs ausgeforschten Verdächtigen um unbegleitete minderjährige Aslywerber handelt, wurde Montag in Wels für Flüchtlinge dieses Alters eine Einschränkung der abendlichen Ausgehzeit auf freiwilliger Basis vereinbart. Für die restliche Zeit des Volksfests von Mittwoch bis Sonntag sollen die minderjährigen Flüchtlinge um 20 Uhr in ihren Quartieren sein.

Mindestens acht Frauen sollen im Gedränge der Weinkost-Halle von Burschen festgehalten, sexuell belästigt und im Intimbereich angefasst worden sein. Eines der Opfer erkannte einen 15-jährigen Tatverdächtigen wieder. Über ihn konnte die Polizei vier weitere Afghanen ausforschen. Vier der Beschuldigten waren zwischen 15 und 16 Jahre alt. Auch ein 23-jähriger Iraker wird verdächtigt, einer Frau unter den Rock gegriffen zu haben.

Maßnahmen

Nach dem Bekanntwerden der Angriffe gingen in Wels die Wogen hoch. "Wir haben sofort reagiert und das Wachpersonal samt Exekutive auf rund 50 Personen aufgestockt", sagt die Sprecherin der Welser Messe, Petra Leingartner. Auch die Beleuchtung habe man in etlichen Bereichen des Volksfest-Geländes verbessert. Bevor das Fest und auch die Welser Messe ab Mittwoch wieder öffnen, wurden gestern in einem Sicherheitsgipfel noch Verbesserungen beraten.

Aus der Welser Stadtpolitik kamen Forderungen, das Sicherheitspersonal rasch zu verstärken. ÖVP-Stadtparteiobmann Peter Csar verlangte etwa, dass der Welser Ordnungsdienst eingesetzt wird. FPÖ-Vizebürgermeister Gerhard Kroiß nahm die Betreiber der Welser Asylunterkünfte in die Pflicht. Mit den Quartierbetreibern wurde die Beschränkung der Ausgehzeit der Minderjährigen und die Abhaltung eines runden Tisches nach dem Volksfest vereinbart. FPÖ-Landesrat Elmar Podgorschek kündigte an, die Welser Vorkommnisse kommende Woche beim oberöster- reichischen Sicherheitsgipfel aufs Tapet zu bringen.

Neue Attacken

In Oberösterreich ist die Polizei nach dem Wochenende mit zwei weiteren Sex-Angriffen konfrontiert. Sonntagfrüh wurden in einem Linzer Lokal zwei junge Frauen von einem Mann, der auf der Toilette onanierte, belästigt. Später soll der 40 bis 50 Jahre alte Ausländer der jüngere Frau vor dem Lokal aufgelauert und sie körperlich bedrängt haben. In St. Ulrich bei Steyr kam Sonntagabend einer Spaziergängerin im Wald ein nackter Mann entgegen. Der Schäferhund der Frau vertrieb ihn.

In Niederösterreich ist ein sexueller Übergriff auf ein 16-jähriges Mädchen geklärt. Ein 21 Jahre alter afghanischer Asylwerber hatte dem Teenager im Bezirk Neunkirchen aufgelauert und das Mädchen an Brüsten und Po begrapscht. Wenige Tage nach dem Angriff erkannte die 16-Jährige den Täter wieder und rief die Polizei. Der Mann wurde nach kurzer Flucht festgenommen.

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