Mädchen nach Österreich geschleust: Bordellchefs verurteilt

ARCHIV -- ZUM ENTSCHEID DER EIDGENOESSICHEN RAETE BETREFFEND SEXUELLER AUSBEUTUNG STELLEN WIR IHNEN AM DIENSTAG, 10. SEPTEMBER, FOLGENDES ARCHIVBILD ZUR VERFUEGUNG: Prostituierte bieten sich auf dem Strassenstrich an am Sihlquai in Zuerich, am Dienstag, 10. April 2010. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella)
Angeklagte wurden zu Haftstrafen von drei bzw. zweieinhalb Jahren verurteilt.

Zwei Bordellbetreiber aus dem Innviertel sind am Montag in Ried zu drei beziehungsweise zweieinhalb Jahre Haft rechtskräftig verurteilt worden, weil sie unter anderem Mädchen aus der Slowakei für ihre Etablissements "importiert" haben. Den beiden Männern wurde vorgeworfen, sie hätten bei dem "grenzüberschreitenden Prostitutionshandel" mit zwei Slowaken zusammengearbeitet.

Diese hätten ihnen im Lauf von mehreren Jahren rund 50 Mädchen aus ihrer Heimat zugespielt. Die jungen Frauen seien mit falschen Voraussetzungen gelockt worden. Ihnen sei gesagt worden, sie müssten nur als Tänzerinnen arbeiten. Die Slowaken hätten bei den Einnahmen aus der Prostitution mitkassiert und geholfen, dass die Mädchen "spuren".

Um 50.000 Euro freigekauft

Einer besonders naiven jungen Prostituierten soll einer der beiden Bordellbetreiber übermäßig viel von ihrem Verdienten abgenommen haben und sie auch mehrmals geschlagen haben. Außerdem sollen die beiden Angeklagten einem ihrer "Kunden", der sich eine der Damen verliebt hatte, erklärt haben, er könne sie freikaufen. Dafür kassierten sie von ihm mehr als 58.000 Euro - der Strafbestand der Erpressung.

Im Schöffenprozess am Montag im Landesgericht Ried im Innkreis zeigten sich beide Angeklagten weitgehend geständig. Der eine erhielt eine Haftstrafe von drei Jahren, davon zwei bedingt. Der andere fasste zweieinhalb Jahre aus, davon 20 Monate bedingt. Sie und der Staatsanwalt erklärten Rechtsmittelverzicht. Die Urteile sind somit rechtskräftig.

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