Linzer SPÖ-Gemeinderat posierte wieder mit Avrasya-Obmann

Gemeinderat Franz Leidenmühler mit Folkloretänzern und Funktionären des türkischen Linzer Vereins Avrasya
Franz Leidenmühler ließ sich neuerlich mit Mitgliedern des umstrittenen Vereins ablichten.

Was der rote Linzer Gemeinderat Franz Leidenmühler seit Monaten im Fall des türkischen Kulturvereins Avrasya treibt, ist eine Provokation aller Antifaschisten", ärgert sich Robert Eiter, Sprecher des oö. Netzwerks gegen Rechtsextremismus.

Er verweist auf aktuelle Fotoaufnahmen, die den sozialdemokratischen Mandatar lächelnd posierend mit einer Gruppe von Avrasya-Folkoretänzern und deren Vereinsobmann Davut G. zeigen. Die Aufnahmen sollen während eines dreitägigen Festes des Atib-Dachverbands türkischer Vereine in OÖ von 8. bis 10. Mai in Linz entstanden sein. Eiter: "Leidenmühlers Geste ist völlig unsensibel und zeigt einen Mangel an Lernfähigkeit."

Wolfsgruß

Der SPÖ-Politiker ignoriere damit beharrlich unter anderem die jüngste Expertise des renommierten Wiener Politikwissenschafters Thomas Schmidinger, der Avrasya als Österreich-Ableger der rechtsextremen Grauen Wölfe (MHP, Anm.) einstuft.

"Wenn man Leidenmühlers Vorgeschichte kennt und weiß, dass er bereits heftig kritisiert wurde, weil er am 7. Februar im Avrasya-Vereinslokal anwesend war, während ein Funktionär den faschistischen Wolfsgruß gezeigt hat, scheint das völlig unverständlich", betont Eiter.

Es gehöre schon viel Sturheit dazu, sich nun neuerlich mit Funktionären des selben umstrittenen Vereins freundschaftlich ablichten zu lassen. "Denn auch Avrasya-Obmann Davut G. ließ sich kürzlich mit einer MHP-Flagge, auf der drei Halbmonde (Symbol der Grauen Wölfe, Anm.) zu sehen waren, fotografieren."

Verwundert über Leidenmühler zeigt sich auch Thomas Rammerstorfer, Vorstandsmitglied der Welser Initiative gegen Faschismus: "Es ist schon einigermaßen befremdlich, dass ein SPÖ-Gemeinderat offenbar nach wie vor keinerlei Berührungsängste zu den rechtsextremen Grauen Wölfen hat."

Leidenmühler verweigerte auf KURIER-Anfrage zu der Causa jede Stellungnahme.

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