Linzer Medizin-Fakultät: Für die Studenten beginnt’s in Graz

Linzer Medizin-Fakultät: Für die Studenten beginnt’s in Graz
Start ist 2014/15 geplant, Vollausbau 2028. Gesamtinvestition beträgt 168 Millionen Euro.

Rund 168 Millionen Euro. So hoch ist die Gesamtinvestition für die geplante Medizin-Fakultät an der Johannes Kepler-Universität in Linz. Da sind schon die benötigten Forschungsgroßgeräte im Wert von 16 Millionen Euro inkludiert. Der laufende Betrieb für die neue Einrichtung kostet jährlich 46,5 Millionen Euro – ohne Reinvestitionen. „Wir wollen keine Schmalspurversion haben, sondern eine vollwertige Universität“, sagt ÖVP-Landeshauptmann Josef Pühringer.

Anfangs 60 Studenten

Richard Hagelauer, Rektor der Linzer Uni, ist überzeugt davon, dass „wir bereits 2014/15 starten können“. Gerechnet wird mit 60 Studenten, die das viersemestrige Vorklinikum allerdings nicht in Oberösterreich, sondern in Graz absolvieren müssen. Das sieht das am Mittwoch präsentierte Konzept vor. „Diese Zusammenarbeit kann sehr befruchtend sein“, betont der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch. Für 2015/16 werden ebenfalls 60 Studenten zugelassen, ab 2016/17 sind es 120. Die eigentliche Ausbildung in Linz geht 2016/17 los, mittelfristig soll es 300 Anfänger-Studienplätze geben.

„Den Vollausbau der neuen Medizin-Fakultät wollen wir 2028 erreichen“, erklärt Pühringer. Dann soll es am Standort Linz sechs Jahrgänge zu je 300 Studenten – also insgesamt 1800 Personen – geben. Zum Vergleich: Die Medizin-Uni Wien hat 740 Erstsemestrige und für 2013 bis 2015 ein Budget von 946 Millionen Euro. Innsbruck kommt in diesen drei Jahren mit 400 Anfänger-Plätzen auf 320 Millionen Euro, Graz (360 Erstsemestrige) auf 329 Millionen Euro.

Die Zulassung zum Medizin-Studium in Linz erfolgt wie üblich nach Absolvierrung eines Aufnahmetests. Dabei gilt auch die Quotenregelung, wonach 75 Prozent der Plätze an Bewerber mit österreichischem Maturazeugnis gehen, 20 Prozent an EU-Ausländer und fünf Prozent an Studenten aus Drittstaaten.

24 klinische Lehrstühle

Rektor Hagelauer: „Eigene Studienplätze für Oberösterreicher gibt es nicht.“ Insgesamt sollen 24 klinische Lehrstühle für Linz eingerichtet werden. Forschungsschwerpunkte werden die klinische Alters- und Versorgungsforschung sein.

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