Linzer FPÖ-Funktionär bewirbt auf Facebook-Pinnwand Neonazi-Musik

An illustration picture shows the log-on screen for the Website Facebook on an Ipad, in Bordeaux, Southwestern France, in this January 30, 2013 file photo. Facebook said on Friday that it been the target of a series of attacks by an unidentified hacker group, but it had found no evidence that user data was compromised. REUTERS/Regis Duvignau/Files (FRANCE - Tags: SCIENCE TECHNOLOGY BUSINESS)
Ein Mitglied der FP-Ortsparteileitung Linz-West soll Videos der Band "Zillertaler Türkenjäger" gepostet haben.

Nach dem Wirbel um drei rechtsextreme Innviertler FPÖ-Mandatare (zwei legten bereits ihre Parteiämter zurück, gegen den dritten ermittelt der Verfassungsschutz) gerät jetzt auch ein Linzer Funktionär ins Zwielicht. Das LVT ermittelt.

Wie nun bekannt wurde, hatte Mario M., Mitglied der FPÖ-Ortsparteileitung Linz-West, im August 2011 auf seiner Facebook-Pinwand Musikvideos der Neonazi-Band „Zillertaler Türkenjäger“ beworben. In Deutschland ist die Verbreitung und Bewerbung von Tonträgern dieser Gruppe verboten. Ihre CD „12 doitsche Stimmungshits“ wurde bundesweit wegen Volksverhetzung beschlagnahmt.

FPÖ-Funktionär M. ist Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes. Auf seiner Facebook-Pinwand platzierte er unter anderem ein Video des Liedes „Arisches Kind“. Dieses wurde von den „Zillertaler Türkenjägern“ gemeinsam mit der – vom deutschen Bundesgerichtshof im Jahr 2005 als kriminelle Vereinigung rechtskräftig verurteilten – Band „Landser“ eingespielt. Der 42-Jährige bewarb auch eine Demo der rechtsextremen deutschen NPD.

Linzer FPÖ-Funktionär bewirbt auf Facebook-Pinnwand Neonazi-Musik
„Die von M. veröffentlichten Inhalte sind absolut indiskutabel“, erklärt FPÖ-Stadtrat Detlef Wimmer, der auch Parteiobmann der Ortsgruppe Linz-West ist, im KURIER-Gespräch. Er selbst habe erst am Mittwoch von dem einschlägigen Vorfall erfahren („zum Glück bin ich gerade gesessen“) und den 42-Jährigen daraufhin zur Rede gestellt. „M. hat sofort zugegeben, dass die Einträge alle von ihm stammen. Er hat aber auch gesagt, dass das eine große Dummheit gewesen ist, die er jetzt bereut.“ M. habe seine Einträge später auch wieder gelöscht. Wimmer: „In den vergangenen eineinhalb Jahren ist er durch nichts mehr aufgefallen.“ In den FP-Gremien werde darüber entschieden, ob M. aus der Partei auszuschließen ist.

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