„Lese selbst Liebesromane“

Die 31-jährige Alexandra Zwölfer aus Bad Zell hat unter dem Pseudonym Sarah Saxx mit dem Liebesroman „Um Umwegen ins Herz“ einen Bestseller geschrieben.

KURIER: Warum haben Sie einen Liebesroman geschrieben?
Alexandra Zwölfer: Weil ich selbst gerne Liebesromane lese.

Weil Sie selbst romantisch sind?
Mir gefallen sie gut. Wenn sie gut geschrieben sind, kann man sich selbst mitverlieben.

Was ist die wahre Liebe?
Man kann sie schwer definieren. Wenn das Herz klopft. Wenn sie da ist, weiß man es. Sie ist eines der Dinge, die man im Leben anstrebt.

Gibt es sie überhaupt?
Das muss jeder für sich herausfinden. Ich habe sie in meinem Mann gefunden.

Im Leben scheitert die Liebe oft.
Ich finde, dass Liebesromane, die kein Happy End haben, auch spannend sind. Denn man denkt darüber nach.

Im Leben findet das Scheitern manchmal häufiger statt als das Gelingen.
Darum lesen wahrscheinlich auch viele so gern Happy-End-Bücher. Man wünscht sich, dass es gut ausgeht.

Wollten Sie immer schon schreiben?
Es war mein Kindheitstraum. Schreiben hat mir immer schon gefallen. Es ging dann aber komplett unter mit dem Beruf, den Freunden, der Familie. Als ich bei den Kindern zu Hause war, ist der Wunsch wieder aktuell geworden.

Schreiben erfordert viel Selbstdisziplin, es ist harte Arbeit.
Ich habe es konsequent durchgezogen. Ich habe zu den Zeiten geschrieben, als die Kinder geschlafen haben. Ab sieben, halb acht Uhr abends. Es hat Tage gegeben, an denen ich nur drei Zeilen zustande gebracht habe. Dann waren wieder Tage, an denen ich zehn Seiten geschrieben habe. Grundsätzlich habe ich um Mitternacht den Computer abgedreht. Hie und da ist es auch halb zwei Uhr geworden.

Wie haben Sie sich vorbereitet?
Ich habe einfach drauflos geschrieben. Nach rund 30 Seiten hat sich die Geschichte geformt. Ich habe dann Kapitel verfasst und weitergearbeitet.

Wie viel ist autobiografisch?
Relativ wenig. Jana ist so wie ich von Beruf Grafikerin. Linz gefällt dem Paar gut. Ich habe selbst lange in Linz gelebt. Julian hat einen weißen Schäferhund. Meine Schwiegereltern haben auch einen solchen gehabt.

Was sind Ihre Lieblingsbücher?
Daniel Glattauer mit Gut gegen Nordwind und Alle sieben Wellen. Ich lese momentan sehr gerne Adriana Popescu. Sie hat zwei Bücher im Eigenverlag herausgebracht. Oder auch Carina Bartsch. Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter. Die Art und Weise, wie die beiden schreiben, gefällt mir sehr gut. Das Freche, das Frische, das Jugendliche, verbunden mit Gefühlen. Man kann auch Lachen. Das möchte ich auch mit meinen Büchern beim Leser auslösen.

Werden Sie nun Schriftstellerin?
Das weiß ich nicht. So weit nach vorne denke ich nicht. Es ist schön, was momentan passiert. Ich möchte gerne weiterschreiben.

Das nächste Buch wird dem ersten ähnlich sein?
Es geht wieder um Gefühle und Liebe. Ich habe die Idee für drei Bücher, die doch unterschiedlich sind. Ich habe keinen Zeitdruck und keine Vorgaben. Wenn ich Lust habe, schreibe ich.

Warum das Pseudonym Sarah Saxx?
Ich möchte, dass mein Privatleben privat bleibt. Ich liebe das Saxofon, ich bin ein heimlicher Jazzfan. Sarah passt da gut dazu.

Wie würden Sie sich beschrieben?
Ich bin eher ruhig. Ich beobachte gern. Ich bin sehr genau.

Ihre Hobbys?
Lesen. Momentan lese ich wenig, weil mir die Zeit fehlt. Ich habe aber Zeiten gehabt, da habe ich in einem Jahr mehr als 100 E-Books runtergeladen und gelesen.

Zweifache Mutter in Karenz

Im fünfstelligen Bereich bewegt sich die Anzahl jener, die den Liebesroman „Auf Umwegen ins Herz“ von Alexandra Zwölfer von Amazon als eBook runtergeladen haben. Er kostet 2,99 Euro, das demnächst erscheinende Taschen- buch 9,90 Euro. Sie verwendet das Pseudonym Sarah Saxx. Sie führt damit die Kindle-Bestseller- Liste unter den online-Büchern im deutschsprachigen Raum an. Zwölfer ist 31 Jahre jung, verheiratet und Mutter zweier Töchter im Alter von eineinhalb und dreieinhalb Jahren. Die gelernte Grafikerin ist derzeit in Karenz. Den Titelumschlag hat sie selbst gestaltet.