Lehrer soll Schüler geohrfeigt haben

Ein Lehrer soll dem Schüler eine Ohrfeige verpasst und sich nicht um ihn gekümmert haben, als er am Boden lag
Zwölfjähriger soll in einem Gymnasium in Gmunden attackiert worden sein. Der Landesschulrat prüft die Vorwürfe.

Die Vorwürfe, die mehrere Schüler eines Gymnasiums in Gmunden nun gegen einen Lehrer erheben, wiegen schwer. Der langgediente Pädagoge soll einen Zwölfjährigen (beide sind der Redaktion namentlich bekannt) – angeblich im Zorn – ins Gesicht geschlagen haben. Im Anschluss klagte der Bub über Schmerzen im Bereich der Nase und meldete den Vorfall in der darauffolgenden Pause auch der Schulleitung und seiner Schulärztin. "Wir sind darüber informiert", heißt es dazu am Montag aus dem Landesschulrat.

Der Übergriff soll sich am Freitag gegen 11.30 Uhr vor einem versperrten Unterrichtsraum in Gmunden zugetragen haben. Mehrere Kinder warteten dort darauf, dass der Lehrer ihnen die Tür aufschließt. Als er erschien, soll er die Wartenden aber heftig beschimpft haben, weil sie seiner Meinung nach viel zu laut waren.

Die Mutter eines Mitschülers des betroffenen Kindes erzählt im KURIER-Gespräch, was dann passiert sein soll. "Dem Bub ist ein Stift hinuntergefallen, den er wieder aufheben wollte. In dem Moment ist der Lehrer ausgerastet und hat ihm eine Ohrfeige versetzt." Der Zwölfjährige sei daraufhin zu Boden gegangen. "Doch statt sich um ihn zu kümmern, hat der Herr Professor die Tür aufgesperrt und damit den am Boden Liegenden einfach zur Seite geschoben." Andere Schüler sollen dem Zwölfjährigen geholfen haben.

Nach der Unterrichtsstunde klagte der Bub über Schmerzen, Klassenkameraden motivierten ihn, sich an die Schulleitung zu wenden. "Am darauffolgenden Englisch-Unterricht hat der Zwölfjährige nicht mehr teilgenommen. Die anderen Kinder haben dort aber von dem Übergriff berichtet – sie waren alle völlig aufgelöst."

Untersuchung

Die Mutter des Mitschülers (sie will anonym bleiben) erzählt, dass dieser Vorfall kein einmaliger emotionaler Ausrutscher des Pädagogen gewesen sein soll. "Er hat die Kinder auch immer wieder aufs Gröbste beschimpft. Mädchen wurden beispielsweise als Huren bezeichnet." Unter den tyrannischen Methoden des Professors würden die Schüler stark leiden.

"Ein Lehrer darf nur loben oder tadeln, körperliche Attacken sind absolut tabu", betont ein Sprecher des Landesschulrats auf KURIER-Anfrage. Die Vorwürfe würden nun genauestens untersucht. "Sollte alles so stattgefunden haben, muss dieser Pädagoge mit höchst einschneidenden Maßnahmen rechnen."

Kommentare