Kundgebung: Türken und Kurden prallten aufeinander

Symbolfoto.
Polizei musste in Linz Konfliktparteien trennen.

Eine Kundgebung kurdischer Gruppen am Linzer Hauptplatz endete Donnerstagnachmittag mit Auseinandersetzungen und einem massiven Polizeieinsatz.

Nachdem die Kurden schon am Mittwoch vor dem Rathaus aus Protest gegen das türkische Regime eine angemeldete Versammlung abgehalten hatten, wurde auch Donnerstag demonstriert. Beide Versammlungen waren von der Polizei nicht untersagt worden. Donnerstag nahmen aber türkische Gruppen die Protestaktion ins Visier. Laut Auskunft der Polizei kam es nach der Auflösung der Versammlung zu Auseinandersetzungen. Türken sollen den Protestierern am Weg über die Nibelungenbrücke gefolgt sein. Nahe dem Ars Electronica Center in Urfahr dürften Kurden eingekesselt worden sein. Die Polizei hatte Mühe die Streitparteien zu trennen. Weil es zu massiven Ordnungsstörungen kam, wurden in dem Tumult auch zwei Personen festgenommen. Ob es bei den handgreiflichen Auseinandersetzungen Verletzte gab, war vorerst unbekannt.

Heftige Kritik übte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger, SPÖ. Der Stadtchef kritisierte die beiden rivalisierenden Gruppen. Er übte aber auch scharfe Kritik am Landespolizeikommando Oberösterreich, das die Kurden-Versammlungen zugelassen hatte. Er habe bereits am Mittwoch vor einer Eskalation gewarnt, meinte Luger. Innenpolitische Konflikte in der Türkei hätten in Österreich keinen Platz, sagte Luger, der auch beklagte, von den Informationen über solche Veranstaltungen ausgeschlossen zu sein. "Solche Kundgebungen belasten das Zusammenleben. Mich ärgert, dass die Polizei solchen Kundgebungen zustimmt. Ich erwarte mir, dass das Landespolizeikommando in Zukunft mit mehr Umsicht und Sensibilität agiert", meinte der Stadtchef.

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