Kritik: Diskothek lädt zur "Innviertler Hasenjagd"

Die umstrittenen Plakatwerbungen zur „Innviertler Hasenjagd“ sind im ganzen Bezirk Ried affichiert.
Wegen Namens-Ähnlichkeit zu NS-Verbrechen im Mühlviertel gehen die Wogen hoch.

Für heftige Kritik sorgt die Plakatwerbung eines Tanzlokals im Innviertel. Die Diskothek "Sugarfree" in der Gemeinde Tumeltsham will am Osterwochenende eine sogenannte "Innviertler Hasenjagd" veranstalten, wie auf zahlreichen Plakatständern im Bezirk Ried zu lesen ist. Wegen der Ähnlichkeit zur "Mühlviertler Hasenjagd", einem grauenvollen Kriegsverbrechen, das im Jahr 1945 hunderte Opfer forderte, gehen die Wogen hoch. "Der Begriff Mühlviertler Hasenjagd stammt von der SS und bezeichnete verharmlosend ein Verbrechen gegen fast 500 aus dem Konzentrationslager Mauthausen entflohene sowjetische Offiziere, die auf grausame Art unter Mithilfe der Bevölkerung gejagt und ermordet wurden", mahnt der Grüne Nationalratsabgeordnete Harald Walser. Diese Werbung sei eine Verhöhnung der Opfer der "Mühlviertler Menschenhatz", kritisiert auch Gottfried Gansinger vom Verein für ein Innviertel ohne Fremdenfeindlichkeit und Faschismus.

Discobetreiber Thomas Altendorfer versucht zu beruhigen: "Die Werbung ist unglücklich gewählt. Wir wollten hier keinen Vergleich zu einem tragischen Ereignis aus der Vergangenheit ziehen." In Zukunft wolle man sich die Worte genauer überlegen. Auf der Facebook-Veranstaltungsankündigung wurde der Titel bereits auf "Sugarfree Hasenjagd" geändert.

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