Kommen und Gehen in der ÖVP Strugl soll Hiesl-Rolle übernehmen

Der Abschied von Landeshauptmannstellvertreter Franz Hiesl (63) aus der Landesregierung mit dem Ende der Legislaturperiode im Herbst wirft mehrere Fragen auf. Wer wird seine Rolle übernehmen, dem Landeshauptmann bei schwierigen und unangenehmen Entscheidungen den Rücken freizuhalten? Dies ist für die ÖVP eine wichtige Frage, wenn Thomas Stelzer im Laufe der kommenden Jahre Landeshauptmann werden soll. Er benötigt eine starke Stütze, damit er sich auf seine erste Wahl konzentrieren kann. ÖVP-intern heißt es, dass für die Hiesl-Rolle nur einer infrage kommt: Michael Strugl (51). Zusätzlich zu den Wirtschaftsagenden sollte er auch die Energiekompetenzen und das Finanzressort erhalten. Ihm wird zugetraut, die notwendigen Schnitte zu setzen, die da und dort notwendig sind.

Wer muss gehen?

Das setzt aber voraus, dass Strugl Mitglied der Landesregierung bleibt. Das ist nicht selbstverständlich. Sollte die ÖVP einen ihrer fünf Regierungssitze verlieren, muss entweder Doris Hummer (41), Max Hiegelsberger (49) oder Strugl weichen. Für Hummer spricht, dass sie die einzige ÖVP-Frau in der Regierung ist. Für Hiegelsberger, dass er Repräsentant der Bauern bzw. Bauernbundobmann ist. Für Strugl, dass er ein Mann der Zukunft ist und dass er sehr gute Arbeit leistet. Die Entscheidung darüber wird letzten Endes Landeshauptmann Josef Pühringer treffen müssen.

Der Rückzug Hiesls hat auch in Perg Folgen. Derzeit ist der Bezirk mit vier Vertretern auf Landesebene gesegnet. Neben Hiesl mit Landtagspräsident Viktor Sigl, der Landesbäuerin Annemarie Brunner und der Bezirksschulinspektorin Notburga Astleitner. Es wird erwartet, dass Sigl mit Erreichen des 65. Lebensjahres vorzeitig ausscheiden wird. Das wäre 2019. Als Hoffnungsträger im Bezirk gelten der Perger Bürgermeister Anton Froschauer und Theresia Breiteneder, die Obfrau der Jungen ÖVP.

Im ÖAAB übergibt Hiesl ein fertig bestelltes Haus. Der Innviertler Nationalratsabgeordnete August Wöginger wird am 29. Mai zum Landesobmann gewählt. Die räumliche Frage wurde ebenfalls geklärt. Die ÖAAB-Zentale in der Linzer Humboldtstraße 24 wurde verkauft, die schwarzen Arbeitnehmervertreter übersiedeln in die oberen Stockwerke des Bauernbundhauses in der Harrachstraße 12.