Katholische Aktion für Rücktritt ihrer Präsidentin

Zeigt sich von der Rücktrittsaufforderung unbeeindruckt: Gerda Schaffelhofer (am Bild mit Kardinal Christoph Schönborn im Oktober 2013).
Die katholischen Laien der Diözese Linz wollen „keine Leibeigenen“ ihrer Präsidentin Gerda Schaffelhofer sein.

Bert Brandstetter, dem Präsidenten der Katholischen Aktion der Diözese Linz, reicht es. „Wir ersuchen Gerda Schaffelhofer, als gesamtösterreichische Präsidentin zurückzutreten. Die Katholische Aktion ist keine Firma und wir sind keine Leibeigenen.“ Seit ihrem Amtsantritt vor eineinhalb Jahren gebe es mit Schaffelhofer Probleme, sagt Brandstetter im Gespräch mit dem KURIER. Sie vertrete stets ihre persönliche Meinung als die der Laienorganisation. Gleich zu Beginn habe sie sich mit den Reformkräften um Helmut Schüller angelegt, die der Katholischen Aktion nahe stünden. Und: „Immer dieser ein bisschen herrische Ton, das will ich nicht und andere auch nicht.“ Man könne die Katholische Aktion nicht wie eine Generaldirektorin führen. Schaffelhofer ist von Beruf Geschäftsführerin der Styria Buch AG.

Katholische Aktion für Rücktritt ihrer Präsidentin
Bert Brandstetter, katholische Aktion
Aktueller Anlass für den Konflikt ist die Ablehnung des Adoptionsrechts für homosexuelle Paare. Schaffelhofer hatte diese Woche in einer Aussendung Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter kritisiert, der sich für die Adoption ausgesprochen hatte. „Es gibt in der katholischen Aktion Experten, die schon jahrelang an diesem Thema dran sind und meinen, dass das sehr wohl möglich ist“, argumentiert Brandstetter. Schaffelhofer könne nicht hergehen und sich darüber hinwegsetzen. Sie kenne auch die Meinung der Oberösterreicher und habe es abgelehnt, nach Linz zu kommen und darüber zu diskutieren. Mit dem Argument, sie lasse sich nicht vorführen. Brandstetter: „Das fügt sich alles ins Bild. Wir wollen keine gekränkte Generaldirektorin haben.“

Schaffelhofer bleibt

Schaffelhofer hat den Oberösterreichern mit einem Brief geantwortet. Sie kritisiert darin die Veröffentlichung der Rücktrittsaufforderung und lehnt diesen ab. Sie wisse sich mit ihrer Argumentation auf kirchlichem Boden und eins mit den Grundaussagen des Papstes. „Zudem kann meine Positionierung zu Gunsten des Kindes wohl kaum als fundamentalistisch abqualifiziert werden.“ Sie könne einer Identität der Katholischen Aktion, die den Widerspruch zu den Bischöfen suche, wo er nicht gegeben sei, nichts abgewinnen.

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