Verwirrung um Lösegeldforderung für Dalibor S.

Sehr verbreitet sind auch Bilder von weißen Toyotas, die durch die Wüste im Irak und in Syrien fahren.
Laut serbischen Medien hätte die Terrormiliz IS 500.000 Dollar für den Linzer verlangt.

Die Informationen der Kronenzeitung, nachdem es eine erste Lösegeldforderung für den seit Anfang März vermissten Oberösterreicher Dalibor S. (der KURIER berichtete) gibt, stellte sich nun als Zeitungsente heraus. Der serbische Artikel, auf den sich die Tageszeitung beruft, ist bereits zehn Tage alt. Die Entführer, die Terrormiliz "Islamischer Staat", hätten demnach rund 500.000 US-Dollar für die Freilassung der Geisel verlangt.

Das österreichische Außenministerium bestätigt das allerdings nicht. "Bis jetzt hat sich niemand zur Entführung bekannt. Und bei uns gibt es auch definitiv keine Lösegeldforderung", sagt Martin Weiss, Sprecher des Außenministeriums. Zudem sei gar nicht bekannt, ob Dalibor S. noch am Leben sei. "Das letzte Mal wurde er bei der Entführung gesehen. Seither gibt es kein Lebenszeichen. Wir haben weder gute noch schlechte Nachrichten."

Angriff auf Ölfeld

Dalibor S., ein Ex-UNO-Soldat, war nach einem Überfall des IS auf das Al-Ghani-Ölfeld in Libyen verschleppt worden. Das österreichische Außenministerium, unter der Leitung von Michael Linhart, errichtete einen Krisenstab und setzte alle Hebel in Bewegung, um den Österreicher ausfindig zu machen.

Sicherheitsexperten hatten eine Lösegeldforderung vonseiten der Terrormiliz ausgeschlossen. Denn sollte der IS dies fordern, könnte das sogar als Schwäche ausgelegt werden – das würde nämlich bedeuten, ihnen gehe das Geld aus (der KURIER berichtete). Tatsächlich machen die Terroristen durch Öl-Schmuggel und Geldspritzen aus dem Ausland weit mehr Geld als durch Lösegelder zu verdienen ist.

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