Erfülltes Leben nach Burn-out

Erfülltes Leben nach Burn-out
Monika Kronsteiner hat nach der schweren Krankheit den Sinn des Lebens gefunden.

Monika Kronsteiner (41) arbeitet seit zwei Jahren im Kurhaus der Marienschwestern in Bad Kreuzen. Sie stammt aus Kematen an der Krems. Zuerst war sie viele Jahre in einer Welser Großbäckerei tätig, die in kurzer Zeit ihre Mitarbeiteranzahl von 36 auf 600 aufstockte. Nach einem Burn-out hat sie als Kräuterpädagogin ihre Erfüllung gefunden.

KURIER: Frau Kronsteiner, was haben Sie vor Ihrer Zeit als Kräuterpädagogin gemacht?
Monika Kronsteiner: Ich war viele Jahre im Verkauf bei einem Bäcker und Konditor tätig. Ich habe das gern getan, es hat mir viel Spaß gemacht.

Das ist Ihnen zu viel geworden?
Nicht die Arbeit ist mir zu viel geworden, sondern Unstimmigkeiten im Betrieb, und ich wollte mein Bestes geben, um allen gerecht zu werden. Wenn ich etwas mache, dann mache ich es 100-prozentig. Das ist mir zum Verhängnis geworden.

Wie haben Sie sich gefühlt?
Ich fühlte eine große Leere, das ging ganz plötzlich. Ich habe am ganzen Körper gezittert und hatte große Schmerzen. Ich fühlte mich wie in einem Trancezustand. Ich dachte, ich brauche nur etwas Urlaub. Was ein Burn-out ist, war mir bis dahin nicht klar. Ich dachte, ich werde in einer Woche wiederkommen, doch diese Woche dauerte dann fast ein ganzes Jahr.

Wie ist es weitergegangen?
Zuerst einmal habe ich nur geschlafen und dann kam ich in ein Rehabilitationszentrum. Anfangs wollte ich niemandem davon erzählen, doch mein gesundheitlicher Zustand verbesserte sich nicht so richtig. Vor allem hatte ich immer noch starke Schmerzen.

Sie wollten an Ihren alten Arbeitsplatz zurück?
Ja, das war für mich immer klar, doch nach zehn Monaten Arbeitsunfähigkeit lernte ich durch einen glücklichen Zufall Anna Riener kennen, eine ausgezeichnete Trainerin , die in Kürnberg in St. Peter in der Au ein Zentrum für Lebensenergie führt. Sie hat mir sofort eine Umstellung meiner Nahrung empfohlen. Ich war zuerst skeptisch, weil sie sagte, ich solle zum Beispiel völlig auf Zucker und Brot verzichten, doch der Erfolg war überwältigend.

Welche Auswirkung hatten die Umstellung und der Zuckerentzug?
Bereits ein paar Wochen später war ich wieder arbeitsfähig und ich hatte wieder Freude am Leben. Es war wie ein Erwachen aus einer Trance.

Haben Sie auch abgenommen?
Das war ein Nebeneffekt. Vor allem habe ich wieder die volle Lebendigkeit gespürt. In sehr vielen Fertigprodukten ist Zucker versteckt enthalten. Zum Beispiel im Ketchup. Je natürlicher die Lebensmittel sind, um so besser ist es. Man sollte immer das essen, was die Saison hergibt. Jetzt ist zum Beispiel die Saison von Erdäpfeln, Roten Rüben oder Kraut. Und jetzt tun einem diese Lebensmittel gut. Obst enthält Fruchtzucker, Das ist ein natürlicher Zucker, den man verträgt.

Warum haben Sie mit dem Fleischessen aufgehört? Sie kommen ja von einem Bauernhof, wo Fleisch etwas Alltägliches ist.
Wir haben zu Hause von den Tierprodukten gelebt, ich habe aber nie eine Freude damit gehabt. Ich habe es meiner Mama zuliebe gegessen. Ich habe erfahren, wie viel man sich an Lebensenergie nimmt. Ich hatte eine Lebensmittelvergiftung. Ich habe damals auch täglich sechs, sieben Espresso getrunken. Mit dem Kaffeetrinken habe ich auch aufgehört.


Wie sind Sie dann zu den Kräutern gekommen?
Das war spannend, denn mein gesundheitlicher Erfolg hat mich angespornt, mit der Trainerin an mir weiterzuarbeiten. Ich wollte wissen, was meine Lebensaufgabe ist, was mir Erfüllung im Leben bringt. Anna Riener hat mir dazu Fragen gestellt und die Antworten habe ich mir dann erarbeitet. Das war sehr erkenntnisreich. Ich lernte, dass mich eine Arbeit im Verkauf in einer Konditorei einfach nicht mehr erfüllen würde. Und ich war auf der Suche nach einer Heimat. Ich wollte den Platz finden, wo ich mich so richtig zu Hause fühle und da hat mich die Intuition dann nach Bad Kreuzen geführt. Da fand ich auch eine Wohnung ganz in der Nähe des Kurhauses und dort habe ich mich auch beworben. Ich wollte eine neue Aufgabe, ich wollte mit Menschen arbeiten. Hier bin ich nun im Service tätig. Und sofort bin ich gefragt worden, ob ich auch ein Teeritual machen könnte. Das hat mich dann so interessiert, dass ich kurz darauf die Ausbildung zur Kräuterpädagogin machte.
Nun bin ich seit zwei Jahren im Kurhaus tätig. Ich habe nun den Kräutergarten übernommen, in dem wir 100 bis 110 Kräuter anpflanzen. Ich pflege, ernte und trockne sie. Ich mache das mit großer Begeisterung, sie springt dann auch auf die Kurgäste über. Ich halte auch Workshops und Vorträge und bekomme großartige Komplimente. Ich habe das Gefühl, ich hätte es gar nicht besser treffen können.

Schon im Altertum war Rosmarin geschätzt. Der Göttin Aphrodite geweiht, symbolisierte er Liebe und Schönheit. Kleinen Kindern wurden die Zweige des Rosmarins in die Wiege gelegt, um sie zu schützen. Der Name Rosmarin ist lateinisch und bedeutet „Ton des Meeres“. Am bekanntesten ist der Rosmarin für Anwendungen in der mediterranen Küche. Er ist auch eine wichtige Heilpflanze.
Man kann ihn innerlich als Tee und als Tinktur anwenden. Das ätherische Öl sollte nur äußerlich Verwendung finden, da es den Magen reizen könnte. Auch ein Bad kann Wunder wirken. Rosmarin wirkt ausgleichend und zählt zu jenen Heilpflanzen, die den Kreislauf dort ankurbeln, wo er es nötig hat. Die Teeanwendung hilft bei Erschöpfungen, niedrigem Blutdruck oder wenn die Gedächtnisleistung nachlässt.

Besonders gut eignet sich die Heilpflanze zur Stärkung der Nerven, sie macht widerstandsfähig gegen Belastungen von außen. Bekannt ist auch der Rosmarin-Wein, der selbst zubereitet werden kann: Man gibt einige Zweige Rosmarin (etwa 20 g) in eine Flasche mit einem Liter Weißwein und stellt sie gut verschlossen an ein sonniges Plätzchen. Mindestens einmal am Tag kräftig durchschütteln, nach fünf Tagen den Wein abseihen.

Wenn man sich müde und abgespannt fühlt, ein bis zwei Mal täglich ein Likörglas des aromatischen Getränks zu sich nehmen. Das weckt die Lebensgeister, besonders in der kalten Jahreszeit.
Bereits im zeitigen Frühjahr werden vorgezogene Pflanzen in allen Märkten angeboten und stehen dann in vielen Haushalten am Küchenfenster. Rosmarin ist ein immergrüner Strauch, der bis zu zwei Meter hoch wachsen kann. Er bildet kleine Stängel aus, an denen sich die Nadeln befinden. Die Blüten der Gewürzpflanze können eine weiße, hellblaue und rosa Färbung haben.


Frische Triebspitzen

Für den Einsatz in der Küche kann man ganzjährig die frischen Triebspitzen abschneiden. Im Winter sollte man dabei jedoch bescheiden sein, weil die Pflanze erst im Frühling wieder nachwächst. Besonders für Fleisch-, Wild-, Geflügel- und Fischgerichte ist das Gewürz sehr beliebt. Aber auch Rosmarinkartoffeln sind eine wahre Spezialität. Zum Verfeinern von Suppen, Soßen, Salaten und Gemüsegerichten eignet sich diese aromatische Pflanze ebenfalls. Teezubereitung: 1 Teelöffel Rosmarinblätter wird mit ¼ Liter heißem Wasser übergossen, 5–7 Minuten ziehen lassen, 2 Tassen pro Tag trinken. Als Räucherpflanze liegt die größte Kraft des Rosmarins darin, durch Trauer zurück zu Lebenslust und Fröhlichkeit zu führen, unter dem Motto „Entfalte unbeschwerte Tatkraft“.


Monika Kronsteiner ist Kräuterpädagogin und schreibt regelmäßig im KURIER Oberösterreich.

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