Der Elch ist los im Mühlviertel

Der Elch ist los im Mühlviertel
Zurzeit streifen Elche durch Oberösterreich. In Freistadt lief eines der Tiere einem Fotografen vor die Linse.

Alfred Pömer ist euphorisch. "Ihre Beobachtung ist ein einmaliges Erlebnis, ein Traum." Der Freistädter Bezirksjägermeister hat Glück. Zurzeit halten sich in seiner Heimatgemeinde Waldhausen bei Freistadt zwei Elche auf. Ein junger Bulle und eine Elchkuh. Kinder und Erwachsene rufen ihn an, um ihm ihre Freude und Beobachtungen mitzuteilen. In Gallneukirchen, zehn Kilometer vor Linz, wurde ebenfalls ein Elch gesichtet.

Glück hatte auch der Fotograf Markus Prinz, der bei einem Freund in Freistadt zu Besuch war. Dieser schaute aus dem Fenster, als plötzlich ein Elch vorbeilief. Prinz holte seine Kamera und drückte ab. Ein seltener Schnappschuss ( Bild ). Weiters wurden Elche in Sandl und St. Oswald gesichtet.

Stangenelch

Es handelt sich um einen Stangenelch, der deshalb so heißt, weil sein Geweih kurz und stangenförmig ist. Im Gegensatz zu den kanadischen Elchen, die über einen schaufelförmigen Kopfschmuck verfügen. Alle zwei, drei Jahre wird ein Elchzug durch das Mühlviertel beobachtet. Zuletzt vor zwei Jahren, als in Lichtenberg bei Linz Elche gesehen wurden.

Aus Südpolen

"Die Tiere haben ihre Heimat vermutlich in Südpolen oder in den mährischen Wäldern. Sie kommen über Niederösterreich und den Weinsberger Wald ins Mühlviertel. Interessanterweise benutzen sie immer dieselbe Route. Es dürfte ein althergebrachter Elchweg sein", erzählt Pömer, der auch stellvertretender Landesjägermeister ist. Erst vor wenigen Wochen wurden die seltenen Besucher in den Bezirken Gmünd und Krems beobachtet - der KURIER berichtete. Sie bewegen sich von Ost nach West, verlassen bei Helfenberg Österreich und ziehen in den Böhmerwald weiter.

Elche sind fast ausschließlich im Mühlviertel unterwegs, südlich der Donau sieht man sie kaum. Sie sind ganzjährig geschützt. Sie ernähren sich von Flechten und verursachen kaum Schäden. Ist die Witterung schlecht, zum Beispiel im Winter, und sind die Tiere gezwungen, im Wald zu bleiben, kann es Verbissschäden geben.

Normalerweise bleiben die Tiere zwei, drei Wochen, bevor sie weiterziehen. Pömer hat einen Wunsch an die Beobachter: "Wir bitten, dass die Tiere nicht gestört werden. Hunde sollten an die Leine genommen werden."

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