Autofahrer stehlen Sonnenblumen von Feld

Laut Josef Stirmayr (mit Stefan und Daniel, o.) wird das Schild einfach ignoriert. Die Kinder beobachten das Feld mit einem Fernglas (u.).
Täglich fehlen rund 100 Pflanzen. Kinder legen sich nun auf die Lauer.

Die Bio-Bauernfamilie Stirmayr aus Gramastetten im Bezirk Urfahr-Umgebung hat auf einem Feld neben der Waldingerstraße Sonnenblumen angebaut. Die Pflanzen gedeihen prächtig und stechen mit ihrem satten Gelb schon von weitem ins Auge. In zwei bis drei Wochen sollten sie so weit gereift sein, dass ihre Kerne für die Produktion von Bio-Speiseöl verwendet werden können.

Die Familie hätte daher zwar jeden Grund zur Freude, muss sich seit eineinhalb Wochen aber mit frechen Dieben herumschlagen, die den Ertrag ihrer Ernte schmälern. Seit die Blumen blühen, bleiben täglich zahlreiche Autofahrer stehen und plündern das Feld. Sie pflücken unerlaubt Sonnenblumen und fahren weg, ohne zu bezahlen. Der Ärger der Eigentümer ist verständlich.

"Die Leute reißen die Pflanzen meist einfach aus und beschädigen dabei noch den Boden", sagt Bäuerin Doris Stirmayr. Das Unrechtsbewusstsein sei relativ gering, die Ausreden dafür fantasievoll. "Einer hat sogar behauptet, dass es in ganz Linz derzeit keine Sonnenblumen mehr gibt", erzählt Stirmayr.

Besonders viel sei während ihres Urlaubs gestohlen worden. "Nachbarn haben uns informiert, dass die fremden Leute sich auch nicht davon abschrecken lassen, wenn ihnen jemand zuschaut." Anhand der Automarken sei zu erkennen, dass es sich um keine armen Leute handelt. "Manche reißen aber zehn oder noch mehr Blumen aus."

Beobachtungsposten

Selbst ein Schild mit der Aufschrift "Bitte nicht pflücken", habe bisher kaum Wirkung gezeigt. Anzeige will die Familie vorerst aber nicht erstatten. "Wir wollen nicht vor Gericht streiten, sondern, dass die Leute unser Eigentum respektieren", betont Landwirt Josef Stirmayr.

Ihre Kinder Stefan (13), Daniel (12) und Malene (9) legen sich nun auf einem Jägerhochsitz mit einem Fernglas auf die Lauer und stellen jeden zur Rede, der ungefragt pflückt. "Wir verlangen für jede Blume drei Euro, viele zahlen das auch."

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