Nur 85,9 Prozent für Anschober

Rudi Anschober mit Parteichefin Eva Glawischnig.
Umweltlandesrat führt Grüne als Spitzenkandidat in die Landtagswahl 2015. Maria Buchmayr auf Listenplatz zwei.

Eine überwältigende Zustimmung sieht anders aus: Nur 85,9 Prozent der Delegierten wählten Rudi Anschober bei der Landesversammlung der Grünen am Samstag in Linz zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im Herbst 2015. Beim Parteitag im Jahr 2008 hatte der Umweltlandesrat noch 91,07 Prozent der Stimmen erhalten.

Das wenig schmeichelhafte Ergebnis ließ sich Anschober nicht anmerken. In seiner Rede schwor er die etwa 250 Delegierten auf die Landtagswahl ein und bezeichnete die Grünen als "erfolgreichste Partei Oberösterreichs": Vor 17 Jahren sei man noch nicht einmal im Landtag vertreten gewesen, nun präsentierte man das bereits zwölfte schwarz-grüne Landesbudget.

Damit die Grünen weiter mitregieren, müsse um jede Stimme gekämpft werden. Die Voraussetzungen für einen Wahlerfolg seien sehr gut. Die Partei müsse die gute Stimmung nur in Stimmen ummünzen. "Wir sind nicht pragmatisiert als Neun-Prozent-Partei. Wir können viel mehr erreichen. Und das schaffen wir", sagte der 53-jährige Spitzenkandidat.

In elf Jahren Regierungsverantwortung hätten die Grünen für eine neue politische Kultur in Oberösterreich gesorgt und in Sachen Energiewende, grüne Jobs, und Klimaschutz viel erreicht. Die Partei könne und müsse sich in Zukunft aber auch mit anderen Themen profilieren, etwa verstärkt im Sozialbereich oder beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs.

Lob von Glawischnig

Bundessprecherin Eva Glawischnig streute Anschober und seinen Mitstreitern bei ihrer Rede vor der Landesversammlung Rosen für ihre "Pionierarbeit": Aus Oberösterreich seien viele wichtige Impulse gekommen, etwa die Anti-Gentechnik-Allianz oder die konsequente Anti-Atom-Arbeit.

Hinter Anschober auf dem zweiten Listenplatz in die Landtagswahl geht Maria Buchmayr. Die Landessprecherin der Grünen trat ebenfalls ohne Gegenkandidaten an und erhielt mit 86,4 Prozent sogar eine etwas höhere Zustimmung als Anschober.

Auf Listenplatz drei folgt Klubobmann Gottfried Hirz. Er setzte sich gegen den Hausruckviertler Markus Zimmerberger mit 62 Prozent der Stimmen durch. Listenvierte ist die Mühlviertler Abgeordnete Ulrike Schwarz. Sie gewann die Stichwahl gegen die Ottensheimer Bürgermeisterin Ulrike Böker mit 57 zu 43 Prozent.

Ebenfalls mit einem Einzug in den Landtag rechnen darf der Linzer Gemeinderat Severin Mayr. Er setzte sich in der Stichwahl um den fünften Listenplatz gegen Stefan Kaineder aus dem Wahlkreis Traunviertel mit 60 zu 40 Prozent durch. Die Listenplätze sechs bzw. sieben belegen Ulrike Böker (55,74 Prozent) und Grüne-Erde-Chef Kuno Haas (55,5 Prozent). Haas ist auch Spitzenkandidat der Grünen bei der Wirtschaftskammerwahl im Februar.

Aktuell sind die Grünen mit fünf Abgeordneten im Landtag vertreten: Zwei von ihnen, Markus Reitsamer und Maria Wageneder, treten bei nicht mehr an.

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