Amoklenker schlug zwei Mal zu

Amoklenker schlug zwei Mal zu
OÖ. Ein 27-Jähriger fuhr betrunken Burschen nieder und beging Fahrerflucht – schon wieder.

Da gehst du über die Straße und plötzlich rast ein Auto ungebremst auf dich zu – ein Horror“, schildert Friedrich Wagner, Feuerwehrkommandant aus Klam (Bezirk Perg, OÖ), was ihm am Samstag nach einem Bezirksbewerb in Arbing passiert ist. Der Kommandant wollte gerade mit fünf jungen Kameraden die B3 überqueren, als ein Autolenker mit viel zu hoher Geschwindigkeit durch die eigens für den Bewerb eingerichtete 30er-Zone preschte.

Amoklenker schlug zwei Mal zu
Im Bild: Phillip Leonhartsberger aus klam
Vier Jugendliche und Wagner schafften es gerade noch, zur Seite zu springen. Der 13-jährige Philip L. blieb im Schock stehen. Er wurde erfasst, hatte aber Glück: Das Auto streifte ihn nur am Bein, er erlitt Abschürfungen und einen Bänderriss am Knöchel. Am Montag lässt er ausrichten, es gehe ihm schon besser, er erhole sich zu Hause. Am Landesbewerb der Feuerwehr wird er seine Kameraden nicht unterstützen können, bedauert er.
WiederholungstäterDer Unfalllenker blieb von dem verletzten Buben am Samstagabend unbeeindruckt und fuhr einfach weiter. Kurz darauf hielt die Polizei einen 27-Jährigen an. „Bei der Erstbefragung wurde er immer aggressiver und versuchte sogar zu flüchten. Später war er nur teilweise geständig“, sagt Polizeisprecherin Simone Mayr. Ein Alkotest ergab 1,32 Promille.

Absicht

Es stellte sich heraus, dass der 27-Jährige auch hinter einem weiteren schwer wiegenden Vorfall vor zwei Wochen stecken soll. Auf einem Zeltfest in Naarn (Bezirk Perg) am 15. Juni stänkerte er erst Gäste am Eingang an. Er dürfte auf das Sicherheitspersonal losgegangen sein. Offenbar mit Absicht raste er anschließend laut Polizei in eine Gruppe von Fußgängern. Ein 22-Jähriger wurde frontal erfasst, gegen die Motorhaube geschleudert und blieb schwer verletzt am Gehsteig liegen.

Wie uneinsichtig der mutmaßliche Rowdy ist, beweist sein Verhalten, als er damals daheim von der Polizei aufgesucht wurde: Er machte einfach die Tür nicht auf. Seiner Mutter, die ihn telefonisch erreichen konnte, erklärte er, die Polizei interessiere ihn nicht. Nach dem neuerlichen Vorfall gibt es kein Entkommen mehr: Er wurde in die Justizanstalt Linz eingeliefert. Der Führerschein wurde ihm vorläufig abgenommen.

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