Aiderbichl-Chef: "Sind keine Erbschleicher"

Diesen Hof in Maria Schmolln, OÖ, hat der Gnadenhof 2011 geerbt.
Testament: Michael Aufhauser wehrt sich gegen weitere Vorwürfe in Bezug auf Nachlässe.

Das Gut Aiderbichl in Salzburg kommt nicht zur Ruhe. Nachdem am Dienstag bekannt wurde, dass die Staatsanwaltschaft Ried (OÖ) wegen des möglicherweise unrechtmäßig entstandenen Testaments von Gerd Viebig ermittelt (der KURIER berichtete), tauchte am Mittwoch das Testament von dessen Schwester Ulla auf.

Dieses ist derzeit nicht Gegenstand der Ermittlungen, in beide Fälle ist jedoch eine Ex-Mitarbeiterin von Aiderbichl verstrickt. Karin K. habe Gerd Viebig 2010 mit Aiderbichl-Chef Michael Aufhauser bekannt gemacht. Vor seinem Tod überschrieb der 87-Jährige seinen Hof in Maria Schmolln, OÖ, und legte in seinem Testament rund drei Millionen Euro für dessen Erhalt bis 2020 fest.

K. und ihr Bruder Günter S., der den Hof führt, wurden von der Polizei als Beschuldigte wegen des Verdachts des schweren Betrugs befragt. K. hat im Februar 2011 auch das Testament von Ulla Viebig eingefädelt. Die 89-Jährige vermachte Aiderbichl rund 264.000 Euro. Dass nun auch dieser Nachlass in Frage gestellt wird, ärgert Gnadenhof-Chef Aufhauser. "Ulla hat an unsere Sache geglaubt. Das Testament wurde handschriftlich aufgesetzt, unterschrieben und notariell beglaubigt", erklärt er.

Er vermutet, dass K. mit der Causa an die Öffentlichkeit gegangen ist, damit Gut Aiderbichl "als Erbschleicher dasteht". Über das Motiv kann er nur mutmaßen: "Offenbar wollte sie den Hof übernehmen und hat sich mit ihrem Bruder zerstritten. Warum man uns da hineinzieht, verstehe ich nicht."

Im Jahr 2014 hat Aiderbichl aus Österreich und Deutschland 26 Nachlässe im Volumen von rund 2,2 Millionen Euro erhalten. "Wenn bei einem Erbe auch nur der kleinste Zweifel besteht, nehmen wir es nicht an", betont Aufhauser.

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