Zurück an den Start für 500 Wähler

Rund 500 Bürger werden in Drasenhofen nochmals zur Wahlurne gebeten
Die Landeswahlbehörde bestätigt den Einspruch der SPÖ gegen das Wahlergebnis und ordnet nun Neuwahlen an

"Nochmals wählen bitte" heißt es seit Mittwoch für die Bürger in Drasenhofen. Die SPÖ hatte kurz nach den Gemeindewahlen das offizielle Endergebnis beeinsprucht und die Landeswahlbehörde eingeschalten. Der Vorwurf: Mehrere Bürger hätten für die Wahl nicht alle notwendigen Unterlagen erhalten. Statt dem amtlichen Stimmzettel wurde lediglich ein leeres Kuvert vergeben. Die Bürger waren offenbar dazu angehalten, die im Vorfeld ausgeteilten Vorzugsstimmzetteln zu verwenden, so der Vorwurf der SPÖ.

Einige Betroffenen regten sich auf und bekamen einen Stimmzettel. Andere meldeten sich nicht und sollen dadurch von ihrem Wahlrecht nicht Gebrauch gemacht haben. „Wer schließlich doch einen Stimmzettel verlangt hat, steht nun unter Generalverdacht nicht ÖVP zu wählen“, kritisiert SPÖ-Bezirkschef Hubert Kuzdas. Ein Teil der Bürger hatte zudem in einem anonymen Brief an den Ortschef ihren Ärger zum Ausdruck gebracht.

Fehler eingestanden

Künzel selbst bedauert nach wie vor den Vorfall: "Es sind leider Fehler passiert." Die gleiche Ansicht hat nun eben auch die Landeswahlbehörde vertreten und eine Neuwahl im Drasenhofner Wahlsprengel beantragt. Einen Termin gibt es dafür allerdings noch nicht. Die SPÖ sieht sich unterdessen in ihrer Meinung bestätigt. "Jetzt haben die Bürger die Chance, der ÖVP und dem Bürgermeister zu zeigen, was sie von einer derart undemokratischen Vorgangsweise halten", erklärt Kuzdas. Künzl nimmt die Entscheidung zur Kenntnis, glaub jedoch nicht an eine große Veränderung: "Möglicherweise wandert noch ein Mandat von uns zur SPÖ."

Über den weiteren Ablauf (Bestellung eines Regierungskommissärs, Neuerstellung der Wählerverzeichnisse, Festlegung des Wahltermines) entscheidet nun die Landesregierung. Ein Wahlgang noch vor Ostern wird sich laut ersten Meldungen nicht mehr ausgehen.

In der Katastralgemeinde Steinebrunn wurde ebenfalls das Ergebnis beeinsprucht. In dem Fall hat die Behörde allerdings entscheiden, dass die Stimmzettel lediglich neu ausgezählt werden müssen.

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