Zehntausende Euro des Vaters am Skaterplatz verschenkt

Auf diesem Wiener Neudorfer Skaterplatz verteilte Bursche das Geld des Papa an andere Kids.
Minderjähriger verteilte fünfstelligen Euro-Betrag an Jugendliche. Eine "Familiensache", sagt die Polizei.

Auf dem Wiener Neudorfer Skaterplatz rollten in den vergangenen Tagen nicht nur die Boards, sondern offenbar auch die Euros. Ein minderjähriger Bub zeigte sich anderen Kindern und Jugendlichen gegenüber großzügig und verschenkte einfach eine größere Summe Bargeld. Als die Polizei darüber informiert wurde, nahmen Beamte in Zivil die Vorgänge unter die Lupe.

Über welchen Zeitraum der Bursche das Geld verteilt hat, ist noch Gegenstand von Erhebungen. Immerhin dürfte es sich um einen fünfstelligen Euro-Betrag gehandelt haben.

Strafrechtliche Konsequenzen hat seine Aktion aber keine. "Offenbar stammt das Geld nicht aus einem strafbaren Verhalten, wie Diebstahl oder gar Raub. Es handelt sich um eine Familienangelegenheit", heißt es seitens des Bezirkspolizeikommandos Mödling.

Der großzügige Bursch hat das Geld seinem Vater abgenommen. Außerdem: Als unter 14-Jähriger ist er noch strafunmündig.

"Finger davon lassen"

Von dem Vorfall gehört haben auch die Streetworker von "Moja", die immer wieder auf dem Skaterplatz unterwegs sind. "Wenn wir mit den Jugendlichen in ein Gespräch zu Themen wie diesen kommen, erklären wir ihnen natürlich immer wieder, dass Geld oder Handys nicht auf den Bäumen wachsen und dass es in solchen Fällen klug wäre, die Finger davon zu lassen", sagt Bernhard Kuri von der Mobilen Jugendarbeit.

Auch wenn die Verteilaktion strafrechtlich keine Konsequenzen haben wird, zivilrechtlich kann das Geld zurückgefordert werden. "Der Bursche war offensichtlich nicht verfügungsberechtigt. Und wenn er unter 14 ist, kann er nur Rechtsgeschäfte abschließen, die ausschließlich zu seinem Vorteil sind", erklärt der Badener Anwalt Gottfried Forsthuber.

Bei einer Schenkung liegt das natürlich nicht vor. Der Vater des Buben kann das Geld also zurückverlangen. "Natürlich könnte es schwierig sein, die Beschenkten zu finden beziehungsweise zu beweisen, wie viel Geld jeder einzelne bekommen hat", sagt der Anwalt.

Kommentare