Vorwurf: Tierwelt mit Vorsatz gefährdet

Von dem Werksgelände in Korneuburg gelangten Gifte in das Grundwasser
Kwizda-Affäre geht vor Gericht

Wie der KURIER bereits am Samstag berichtete, hat die Staatsanwaltschaft Korneuburg gegen sechs leitende Angestellte der Firma Kwizda einen Strafantrag wegen des Vergehens der fahrlässigen Beeinträchtigung der Umwelt sowie wegen des Verbrechens der vorsätzlichen Beeinträchtigung der Umwelt erhoben.

Nun wurden jedoch weitere Details bekannt. Den Angeklagten wird vorgeworfen, zwischen 2005 und September 2012 das Grundwasser so stark verunreinigt zu haben, dass dadurch eine Gefahr für die Tierwelt entstand. Das Verhalten sei teilweise fahrlässig und vorsätzlich geschehen. Davon betroffen ist in erster Linie das Bienenvorkommen im Großraum Korneuburg. Zudem sei eine andauernde Verschlechterung des Grundwassers sowie ein Beseitigungsaufwand von über sieben Millionen Euro entstanden.

Mangelhafte Wartung

Dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft zufolge sind die Verunreinigungen im Grundwassers auf eine unzureichende Beschichtungen der Abwasserbecken, Kanäle und Rohre zurückzuführen. Außerdem wären diese nicht regelmäßig auf Dichtheit überprüft oder saniert worden, wodurch über lange Zeit mit Pestiziden kontaminiertes Abwasser ins Grundwasser gelangte.

Nach über zwei Jahren intensiver Ermittlungen gelangt der Fall nun vor Gericht. Ende November soll die Hauptverhandlung schließlich beginnen. Wie viele der sechs Angeklagten derzeit noch im Unternehmen aktiv sind, konnte man beim Landesgericht Korneuburg nicht erklären. Jedoch sei es nach Auffliegen des Umweltskandals zu einigen Änderung im Verantwortungsbereich gekommen.

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