Volksschuldirektorin erschlagen: Sohn verhaftet

Volksschuldirektorin erschlagen: Sohn verhaftet
60-Jährige Pädagogin lag im Kellerabteil in einer Blutlache. Der Sohn rief noch die Rettung.

Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen soll in NÖ eine Mutter von ihrem Sohn getötet worden sein. Am Dreikönigstag wurde in Altenmarkt an der Triesting im Bezirk Baden die Leiche der 60-jährigen Volksschuldirektorin Ingrid K. im Kellerabteil ihres Wohnhauses entdeckt.

Der 41-jährige Sohn Rene K. hatte gegen 21.30 Uhr noch selbst die Rettung gerufen. Der Notarzt konnte jedoch nur mehr den Tod der Pädagogin feststellen. Aufgrund der Spurenlage schöpfte die Polizei sofort Verdacht, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handeln könnte. Deshalb wurden die Mord- und Tatort-Ermittler des nö. Landeskriminalamts beigezogen. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ordnete die Obduktion der Leiche an. „Die Todesursache sind schwere Kopfverletzungen durch stumpfe Gewalt“, erklärt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Erich Habitzl. Demnach wurde die Lehrerin mit einem schweren Gegenstand erschlagen.

Widersprüche

„Bei der Befragung zu den genauen Umständen verstrickte sich der Sohn in Widersprüche. Dadurch ergab sich ein dringender Tatverdacht“, sagt Chef-Mordermittler Leopold Etz. Rene K. wurde am Mittwoch festgenommen. Er bestreitet, etwas mit der Tat zu tun zu haben. Wie die Ermittlungen ergaben, hat der Arbeitslose abwechselnd bei seiner Freundin und in der Wohnung der Mutter gelebt. In der Vergangenheit soll es jedoch zu Spannungen zwischen Mutter und Sohn gekommen sein.

Die 60-jährige Frau war seit 25 Jahren an der Volksschule beschäftigt, in den vergangenen fünf Jahren als Direktorin. „Natürlich sind wir alle tief betroffen. In einer Gemeinde wie unserer kennt ja jeder jeden“, sagt Bürgermeister Josef Balber.

Ein des Mordes an seiner Mutter im September 2014 in Strasshof (Bezirk Gänserndorf) Verdächtiger hat am Donnerstag sein bisheriges Schweigen gebrochen. Der 22-Jährige habe sich bei einer erneuten Einvernahme dazu bekannt, die 43-Jährige getötet zu haben, und den Tathergang aus seiner Sicht geschildert, sagte Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg.

In den kommenden Wochen soll eine Tatrekonstruktion stattfinden. Zudem werde ein gerichtspsychiatrisches Gutachten über den 22-Jährigen erstellt, so Köhl.

Dem 22-Jährigen wird zur Last gelegt, seine Mutter im September in der gemeinsamen Wohnung erstochen und in eine Bettzeuglade gelegt zu haben. Danach setzte er sich in die USA ab. Er wurde am 16. Oktober von der Portland Police in einem Hostel festgenommen und Mitte November nach Österreich überstellt, wo er sich seither in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Korneuburg befindet.

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