Vermisster 53-Jähriger: 14 Tage ohne Lebenszeichen

Vermisster 53-Jähriger: 14 Tage ohne Lebenszeichen
Vor zwei Wochen ist ein Waldviertler in Barcelona aus einer Ambulanz marschiert und wurde nicht mehr gesehen.

Die Gerüchte überschlagen sich in Kottes, Bezirk Zwettl, seit ein 53-jähriger Bewohner der Waldviertler Gemeinde nicht von einer Spanien-Reise zurückgekehrt ist. Von Entführung ist die Rede und von Lösegeldzahlungen. „Stimmt alles nicht“, betont Herbert Zottl, der Bruder des Vermissten. Dass es seit 8. September kein Lebenszeichen, keinen Hinweis gibt, ist für ihn und seine Mutter noch schlimmer. Jedes Mal, wenn das Telefon läutet, schwanken sie zwischen Hoffnung und Verzweiflung.

Nebenerwerbslandwirt Florian Zottl hatte sich einer Reisegruppe des Seniorenbundes Albrechtsberg angeschlossen und Barcelona besucht. Freitagabend kam es im Hotel zu einem Vorfall, dessen Hergang nicht genau geklärt ist. Zottl hatte erst mit Kollegen im Foyer, dann an der Hotelbar etwas getrunken. Nach Mitternacht gab es einen Feueralarm im Haus. Feuerwehr und Ambulanz rückten an. Ein Feuerlöscher war aus der Verankerung genommen, sein Inhalt versprüht worden. Zottl dürfte Löschpulver in die Lunge bekommen haben, weshalb ihn die Sanitäter mitnahmen.

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„Zwei junge Damen aus der Reisegruppe, die gut englisch sprechen, haben angeboten, mit ihm zu fahren. Aber er hat mit der Erklärung abgelehnt, dass er genug Sprachkenntnisse hat“, berichtet Reiseleiterin Christine Renz. Sie organisiert seit fünf Jahren als Vereinsobfrau Reisen: „Florian Zottl war von Anfang an dabei. Es hat nie Probleme gegeben. Mir geht es fürchterlich damit“, betont sie.

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Als Mitglieder der Reisegruppe Zottl am nächsten Tag abholen wollten, erfuhren sie nur, dass dieser gegen 3 Uhr Früh die Ambulanz „aufrecht gehend“ verlassen haben soll. Sie suchten ihn erst alleine, informierten schließlich Polizei und Österreichische Botschaft. Seine Kleider, sowie Papiere und Geld haben sie aus dem Hotel mitgenommen. „Seine Mitreisenden machen sich schwere Vorwürfe, aber sie haben alles getan. Er ist ein erwachsener Mensch“, versucht Bruder Hermann zu trösten. Die Hoffnung, Florian lebend wieder zu sehen hat er aufgegeben. Er will nur Gewissheit.

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