Verliebtes Storchenpaar erwartet Nachwuchs

Die beiden Störche Louis und Mona brüten über vier Eiern.
In der Greifvogelstation Haringsee wird Nachwuchs erwartet. Anfang Mai sollen Storchenküken schlüpfen.

In der von VIER PFOTEN unterstützten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (EGS) brüten die beiden Störche Louis und Mona über ihren vier Eiern. Seit 7. April wechseln sie sich dabei ab. Die flugunfähige Storchendame Mona kann den Horst über eine speziell für sie gebaute Treppe erreichen.

Vonseiten der EGS wurde eigentlich erwartet, Louis würde sich mit der im Vorjahr angeschossenen Lisa paaren. Diese hat ihr Winterquartier in der EGs allerdings verlassen. „Vermutlich hat sie sich an einem anderen Brutplatz niedergelassen“, erzählt Brigitte Kopetzky, Vogelexpertin von VIER PFOTEN.

Louis ist oft auf Besuch

Mona war im Juni 2014 mit gebrochenem Flügel aus dem Nationalpark Neusiedlersee gekommen. „Da die Voliere oben offen ist, kann Louis jederzeit zu ihr kommen. Von dieser Möglichkeit macht er auch oft Gebrauch“, sagt Kopetzky. Louis ist seit April 2014 in der EGS, nachdem er mit verklebtem Gefieder im Waldviertel bei einem Supermarkt gefunden wurde. Nach der Mauser im Sommer wurde er wieder voll flugfähig, trotzdem hat er den Winter in der EGS verbracht.

Nachwuchs kommt um den 8. Mai

„Die Tatsache, dass Mona trotz ihrer körperlichen Beeinträchtigung nun eine Familie gründen kann, ist ein schöner Beweis, dass auch invalide Störche mit der richtigen Betreuung ein glückliches und erfülltes Leben haben können“, freut sich Brigitte Kopetzky. Der Nachwuchs wird um den 8. Mai erwartet. Kopetzky hofft darauf, dass er sich im Spätsommer dem Vogelzug nach Afrika anschließen wird.“

Im Jahr 2014 konnte man in der Greifvogelstation über 800 Tieren helfen, darunter mehr als 700 Wildvögel, wobei davon ca. 2 Drittel Jungvögel waren. Alle Jungtiere wurden durch Ammeneltern der gleichen Art großgezogen und zu 90% wieder freigelassen. Die EGS ist die einzige Pflegestation in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden. Auch Igel, Fledermäuse und Sumpfschildkröten wurden fachmännisch versorgt und, wenn möglich, wieder in die Natur entlassen.

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