Ungewöhnlicher Protest gegen Klugs Sparpläne

Rund 35.000 Unterstützer hat der Schülerprotest des MilRG, die Unterschriftenlisten wurden zu Pferd, auf dem Rad und laufend transportiert.
Schüler des bedrohten Militär-Gymnasiums brachten Unterstützungserklärungen via Staffellauf nach Wien.

Dem Hengst Apollo war der Auflauf vor dem Militär-Realgymnasium in Wiener Neustadt am frühen Mittwochmorgen offenbar zu viel. Nur schwer ließ er sich beruhigen. Ansonsten lief der Protest von Schülern und Lehrern des vom Zusperren bedrohten Oberstufenrealgymnasiums an der Militär-Akademie (MilRG) nach Plan.

Mit einem ungewöhnlichen "Staffellauf" brachten sie Unterstützungserklärungen für den Erhalt ihrer Schule von Wiener Neustadt nach Wien: Das erste – kurze – Teilstück übernahmen Reiter, das zweite ein Radler-Team, die letzten Kilometer von der Wiener Stadtgrenze bis zum Heldenplatz wurden gelaufen. "Passend zu unserem besonderen Schulprofil, das nicht nur Wert auf die vormilitärische Ausbildung legt, sondern auch auf Sport", erklärt Direktor Werner Sulzgruber.

Wie berichtet, soll die Schule nach den Plänen von Verteidigungsminister Gerald Klug in zwei Jahren geschlossen werden. Schüler der fünften und sechsten Klassen dürfen zwar noch im Klassenverband maturieren – um die vormilitärische Ausbildung, das Internat in der Militärakademie und den Sport-Schwerpunkt könnten sie aber umfallen.

Um das MilRG doch noch zu retten, haben sie im Oktober 34.983 Unterstützungserklärungen gesammelt – teils online, teils auf Unterschriftenlisten. Diese übergaben sie im Anschluss an den Staffellauf im Parlament an die Abgeordneten Otto Pendl (SPÖ), Bernd Schönegger (ÖVP), Mario Kunasek (FPÖ) und Christoph Vavrik (Neos) sowie an Parlamentsdirektor Harald Dossi.

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