Grenzenlose FH wird jetzt Realität

Unter Dach und Fach: Gemeinsam mit den drei zuständigen tschechischen Kreishauptleuten fixierte Pröll das Kooperationsprogramm
Gemeinsam mit Tschechien wird NÖ ab 2015 Agrar- und Lebensmittelmanager ausbilden.

Schulpartnerschaften über Landesgrenzen hinweg haben vielerorts Tradition. Niederösterreich geht nun einen Schritt weiter und initiiert als erstes österreichisches Bundesland eine grenzüberschreitende Fachhochschule.

Unter Führung des IMC (Internationales Management Center) Krems wird es an den Standorten Hollabrunn und der Mendel Universität Brünn ab September 2015 zwei neue Bachelor-Studiengänge geben. Im heurigen Oktober soll die Akkreditierung der Fächer „Agrarwirtschaft“ und „Lebensmittelmanagement“ (mit Schwerpunkt Lebensmittelsicherheit) erfolgen. Unterrichtet werden die Studenten in englischer Sprache.

Regional

Die grenzüberschreitende Fachhochschule bildet den Hauptteil eines aktuellen Arbeitsübereinkommens mit mehreren tschechischen Regionen, das Landeshauptmann Erwin Pröll am Donnerstag in Brünn unterzeichnete. „Es ist bereits das elfte Arbeitsübereinkommen“, betonte er die lange Tradition der Zusammenarbeit. Und in dieser Zeit sei aus einer trennenden Grenze eine gemeinsame Region geworden. „Für jene, die an dieser FH studieren, wird die gemeinsame Region selbstverständlich sein“, sagte Pröll.

Tschechiens Premier Jiri Rusnok zeigte sich über die intensive Kooperation erfreut: „Es braucht eben konkrete Schritte, um Menschen zusammenzubringen.“

Das Arbeitsübereinkommen ist bis 2017 terminisiert. Neben der FH ist auch vertiefende Zusammenarbeit bei der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung vorgesehen. Unterschiede in Aus- und Weiterbildung sollen beseitigt und die Notfallversorgung intensiviert werden.

Pröll betonte außerdem einmal mehr den Baufortschritt der Nordautobahn auf niederösterreichischem Boden. Er verknüpfte damit die Hoffnung, 2016/17 auf tschechischer Seite an ein ausgebautes Verkehrsnetz anschließen zu können. „Wir werden viel weiterbringen“, zeigte er sich zuversichtlich. Aber man werde auch einiges diskutieren müssen, „was uns jetzt noch auf Distanz hält – etwa die Frage der Atomenergie“.

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