Truppenübungsplatz könnte Revier für Wölfe werden

Hinweise auf die Anwesenheit der besonders scheuen Räuber verdichten sich

Beobachtungen und Spurenfunde auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig im Waldviertel lassen vermuten, dass sich Wölfe niedergelassen haben. Das weitläufige Areal wird wegen des Übungsbetriebs von deutlich weniger Menschen betreten als andere Wälder. Nun arbeiten Bundesheer und Forschung zusammen, um nach handfesten Beweisen zu suchen.

Bisher gab es die meisten Hinweise in den Alpen (sh, Grafik). Doch es scheint, als würde der Wolf nun auch in Ostösterreich häufiger angetroffen. "Jäger haben Schemen beobachtet und Spuren gefunden. Es hat auch ein oder zwei Reh-Risse gegeben", bestätigt Josef Fritz, Kommandant des Truppenübungsplatzes. Konkrete Beweise wie Fotos oder DNA-Spuren gibt es aber noch nicht. "Bei uns gibt es ökologisch sehr engagierte Leute. Die könnten natürlich Wildkameras aufhängen. Aber wo in dem riesigen Gebiet von 157 Quadratkilometern? Vor allem, weil die Tiere bis zu 70 km pro Nacht zurücklegen können. Wir wollen das nicht laienhaft angehen, sondern gemeinsam mit Profis", erklärt Fritz. In den kommenden Tagen werden Gespräche mit dem niederösterreichischen Wolfsbeauftragten Georg Rauer stattfinden.

Sein Kollege Felix Knauer, ebenfalls vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde der Veterinäruni Wien, beurteilt die Zusammenarbeit mit dem Bundesheer als sehr erfreulich.

"Wenn sie von selber einwandern, können wir damit leben. Die Wölfe sind so scheu, dass das der Fall sein dürfte", sagt Bezirksjägermeister Gottfried Kernecker.

Truppenübungsplatz könnte Revier für Wölfe werden

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