Trotz Protest: Im dritten Anlauf entsteht das Friedensdenkmal

Mitglieder der Stupa Stiftung: Elisabeth Lindmayer, Mönch Sunim und Unterstützer Bimashofer
Am 21. März findet der Spatenstich für den ersten begehbaren Stupa Österreichs statt.

Ein meditatives Friedensgebet des buddhistischen Mönches und Projektleiters Bop Jon Sunin Tenzin Tharchin bildete am Donnerstag den Auftakt einer Pressekonferenz in Feuersbrunn, bei der Elisabeth Lindmayer vom Stupa-Institut schließlich bekannt gab: "Der Stupa wird gebaut. Am 21. März ist der Spatenstich."

An diesem Tag beginnen auf einem Grundstück am Südhang des Wagram im Gemeindegebiet von Grafenwörth, Bezirk Tulln, die Arbeiten an dem buddhistischen Friedensdenkmal, dem ersten begehbaren Stupa Österreichs.

"Ich bin glücklich. Aus heutiger Sicht ist es gut, dass das Projekt in Gföhl, Bezirk Krems, nicht zustande gekommen ist. Der Stupa soll vielen Menschen Frieden bringen", sagte die Initiatorin mit einem Blick zurück. In der Waldviertler Stadt hatte die Bevölkerung wie berichtet in einer Volksbefragung gegen die Umwidmung eines Grundstücks gestimmt. Verschiedene Gruppen waren aggressiv gegen das dort geplante Kloster aufgetreten. Ein weiterer Versuch in Schwarzenbach im Bezirk Wiener Neustadt scheiterte ebenfalls an Problemen mit der Widmung.

In Grafenwörth soll eine halb so große Anlage wie in Gföhl entstehen – ohne Kloster. 30 Meter Durchmesser wird der Kuppelbau um den Meditationsraum haben. Er entsteht in einem frei begehbaren Garten. Das 1,3 Hektar große Grundstück stellt der Unternehmer Hannes Gutmann zur Verfügung. "Menschen sollen hier Stille finden", sagt Mönch Sunim, der vom Dalai Lama bereits Reliquien für den Stupa erhalten hat. Fertigstellung: Frühestens in einem Jahr – abhängig vom Spendenfluss. Die Kosten sollen unter einer Million Euro bleiben.

Gegenwind

Doch auch hier gab und gibt es Gegenwind: Die Initiative "Rettet den Wagram" beklagt Naturzerstörung und ist sogar zur Volksanwaltschaft gegangen. Wohl auch deshalb beginnt die Stiftung mit der besonders naturnahen Gestaltung des Gartens.

"Dort leben geschützte Ziesel", beharrt Andreas Bors, FPÖ Bezirksparteichef, dessen Partei erreichen will, dass die Erlaubnis für religiöse Bauten im Grünland aus dem Gesetz gestrichen wird.

"Der Bau berührt das Naturschutzgebiet nicht einmal. Alle rechtlichen Auflagen werden eingehalten. Was da an Vorwürfen kommt, bewegt sich im Graubereich der böswilligen Unterstellung", meint Medienspezialist Reinhard Bimashofer, der das Projekt ehrenamtlich unterstützt.

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