Verdächtige Substanzen bei Pfarrer gefunden

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Missbrauchsvorwurf. Ermittler wurden bei Hausdurchsuchung im Pfarrhaus fündig. Gutachten soll Klarheit bringen.

Das Ermittlungsverfahren gegen den abgesetzten Pfarrer von Traiskirchen, dem Missbrauch vorgeworfen wird, ist nicht abgeschlossen. Das bestätigte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, auf KURIER-Anfrage. Ob es zu einer Anklage kommt, hänge in erster Linie von einem Gutachten ab, sagte Habitzl: „Bei einer Hausdurchsuchung bei dem Beschuldigten wurden Substanzen gefunden. Ein Gutachten soll nun klären, ob es sich dabei um K.o.-Tropfen handelt.“

Wie berichtet, wird gegen den Pfarrer wegen geschlechtlicher Nötigung, beharrlicher Verfolgung und mehrfacher Körperverletzung
ermittelt. Er steht unter Verdacht, drei junge Männer aus befreundeten Familien bei Besuchen mit K.o.-Tropfen betäubt zu haben. Die Familie erstattete Anzeige, der Pfarrer wurde abberufen.

Die Missbrauchsvorwürfe und den Einsatz von K.o.-Tropfen bestreitet der Beschuldigte weiterhin vehement, hieß es vonseiten des Stiftes Melk. „Der Pfarrer befindet sich in Wien. Wir hatten ein Treffen“, sagte Pater Jeremia Eisenbauer. Angeblich gab es auch Besuche in Traiskirchen, was vonseiten des Stiftes nicht erwünscht ist. „Es ist auszuschließen, dass er als Pfarrer hierher zurückkehrt“, so Pater Jeremia.

Auch Stalking-Attacken soll es gegeben haben. Nachdem die Burschen den Kontakt zum Pfarrer Anfang 2012 abgebrochen hatten, habe er sie mit eMails und SMS verfolgt, was er auch schriftlich zugegeben hat.

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