Streit unter Igel-Müttern

Maria Zarl bangt um ihre Schützlinge, bei denen es sich ihrer Ansicht nach um in Europa nicht ansässige Weißbauchigel handelt
NÖ. Tierpflegerin ist besorgt um freigelassene exotische Weißbauchigel.

Drei bei ihr abgegebene Igelbabys entpuppten sich für "Igel-Mama" Maria Zarl nach dem Winter als exotische Weißbauchigel. Sie dürfen auf freier Wildbahn nicht auf die kleineren heimischen Stacheltiere treffen. Weil sie im Haus in Ardagger, Bezirk Amstetten, aber Platznot hatte, gab Zarl ihre Lieblinge an eine Igelfreundin mit Garten in Wallsee ab. Weil diese die Igel sofort in der Natur freisetzte, ist Maria Zarl empört.

Sie erstattete Anzeige auf der BH Amstetten. "Die Tiere kennen weder Wurm noch Käfer und haben keine Überlebenschance", schimpfte Zarl. Selbst der behandelnde Tierarzt habe bestätigt, dass es sich bei ihren Exemplaren um sensible Weißbauchigel handelte. Amtsärztin Regina Trampler suchte die beschuldige Christiane Aichinger, ebenfalls eine rührige Igelpflegerin, auf. Die behauptete, dass die Tiere in Europa durchaus übliche Weißbrustigel waren und wegen des Übergewichts dringend in Freiheit gehörten. Afrikanische Weißbauchigel hätten dagegen bei uns üblichen Temeraturen unter 18 Grad wenig Überlebenschancen. Sie habe die Igel an einem geschützten Platz am Donaualtarm ausgesetzt.

Ohne die unauffindbaren Tiere dürfte der Behörde ein Entscheid aber schwer fallen. Amstettens BH-Stellvertreter Günter Stöger: "Keine leichte Angelegenheit. Wir werden die Sache im Auge behalten.

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