Start für dreispurigen Ausbau der A4

Die A4 weist einen hohen Lkw-Anteil von 17 Prozent auf, im Österreich-Durchschnitt sind es 13 Prozent.
Am Mittwoch startet die Erweiterung des rund sieben Kilometer langen Abschnitts vom Flughafen Schwechat bis Fischamend.

Der Ausbau der stark verkehrsbelasteten Ostautobahn (A4) geht voran: Morgen, Mittwoch, startet die Erweiterung des rund sieben Kilometer langen Abschnitts vom Flughafen Schwechat bis Fischamend auf drei Spuren. Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) sprach bei einer Pressekonferenz am Dienstag von 45 Mio. Euro Kosten, die Fertigstellung ist Ende 2015 geplant.

Phase eins des Sicherheitspaketes waren Maßnahmen entlang der Strecke bis zur Staatsgrenze, erinnerte Bures in Schwechat. Im dritten Schritt erfolgt ab 2015 die Generalsanierung von Neusiedl bis zur Grenze. Die vierte Stufe, der dreispurige Ausbau von Fischamend bis Neusiedl, werde vorgezogen und soll bereits 2018 starten. Das Gesamtpaket umfasst ein Volumen von 345 Mio. Euro - "sinnvoll angelegtes Geld", betonte die Ministerin die Bedeutung moderner leistungsfähiger Verkehrsinfrastruktur für die Mobilität vor allem der Pendler, die Sicherheit und auch die Wirtschaft.

Sicherheit

Die A4 weist einen hohen Lkw-Anteil von 17 Prozent auf, im Österreich-Durchschnitt sind es 13 Prozent. 65.000 Kfz beträgt die derzeitige Tagesfrequenz, die laut Prognosen bis 2020 auf 75.000 ansteigen soll. Der nun startende Ausbau soll laut den Asfinag-Vorständen Alois Schedl und Klaus Schierhackl mit möglichst wenig Verkehrsbehinderungen erfolgen.

Eine dreispurige Autobahn sei um 20 Prozent sicherer als eine zweispurige, betonte Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP). Dass die Region zwischen Wien und Bratislava boomen werde, meinte auch sein burgenländischer Amtskollege Hans Niessl (SPÖ), der von einem prognostizierten Bevölkerungszuwachs von 350.000 Menschen in Ostösterreich sprach. Eine leistungsfähige A4 werte das Burgenland auf.

Lkw-Verbot auf linker Spur

Mehr Sicherheit wird laut Bures auch das mit 1. Juni 2014 generell in Kraft tretende Lkw-Verbot auf der linken Spur bei drei-oder vierspurigen Autobahnen bringen. An zusätzlichen Maßnahmen sind an der A4 ein Überholverbot von Lkw über 3,5 Tonnen von Fischamend bis Neusiedl geplant, weiters Radaranlagen an unfallträchtigen Stellen sowie die Möglichkeit zu Abstandskontrollen. Laut Asfinag ist zu dichtes Auffahren Schuld an jedem fünften Unfall. Auf der Ostautobahn sei zumeist ein Lkw beteiligt, was längere Aufräumarbeiten und damit verbunden Stauungen bedeute, wurde die Ist-Situation charakterisiert. Im Herbst 2015 wird ein Verkehrskontrollplatz bei Bruck an der Leitha fertiggestellt sein.

Insgesamt ist die Ostautobahn 66 Kilometer lang. Parallel zum dreispurigen Ausbau werden Lärmschutzmaßnahmen gesetzt. Für den Abschnitt Fischamend bis Neusiedl am See sei man bereits an den Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung dran, so Schedl.

Tempo 80 im Gemeindegebiet

Die Stadt Schwechat hat am Dienstag unterdessen neuerlich Tempo 80 für die Ostautobahn (A4) im Gemeindegebiet eingefordert. Er vermisse die Geschwindigkeitsbeschränkung in dem von Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) vorgestellten Sicherheitspaket, betonte Bürgermeister Gerhard Frauenberger (SPÖ) in einer Aussendung.

Durch den Ausbau vom Flughafen in Richtung Osten werde noch mehr Verkehr über die Autobahn fließen, so der Stadtchef. Das bedeute auch mehr Lärm für die Anrainer entlang der A4 und eine erhöhte Unfallgefahr. "Wenn dort nach einem Crash nichts mehr geht, wird Schwechat von einer Verkehrslawine überrollt." Frauenberger forderte in diesem Zusammenhang einmal mehr die Temporeduktion auf 80 km/h von der Wiener Stadtgrenze bis zum Flughafen ein. Er hat sich mit diesem Anliegen auch in einem Brief an die Asfinag gewandt. Die Forderung nach dem Tempolimit auf der A4 war von der Stadt Schwechat bereits vor etwa einem Jahr gestellt worden.

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