SPÖ-Mann Resch ist neuer Bürgermeister

Sozialdemokrat Reinhard Resch (li.) ist neues Stadtoberhaupt. Applaus von der ÖVP-Fraktion blieb aus
Abseits der Präsidentschaftswahl in den USA wählte Krems einen neuen Bürgermeister.

Entscheidung. Bis zum letzten Moment blieb die Wahl des Kremser Bürgermeisters spannend. Ein viel klareres Ergebnis als viele im Vorfeld angenommen hatten, brachte die Bürgermeisterwahl am Dienstag Abend in Krems. Ein erster Hinweis darauf war der bereits zuvor aufgelegte Sitzplan, der die Aufteilung der Spitzenpositionen vorweg nahm: SPÖ-Spitzenkandidat Reinhard Resch wurde mit 30 Stimmen zum Bürgermeister der Stadt Krems gewählt. Sieben der insgesamt 40 Mandatare hatten ungültig gewählt. Drei Stimmen lauteten auf FPÖ-Mandatar Walter Rosenkranz.

Zugeständnis

Um die nötigen Stimmen der ÖVP zu erhalten, hatte die SPÖ zugestimmt, dass ein ÖVP-Mann – nämlich Wolfgang Derler – das Amt des ersten Vizebürgermeisters erhält. Damit nimmt er die selbe Position ein, die er vor der Gemeinderatswahl inne hatte.

Bisher war es üblich, dass die zweitstärkste Fraktion (in den vergangenen Jahrzehnten die SPÖ) lediglich den zweiten Vizebürgermeister erhielt.
Zweiter Vizebürgermeister wird SPÖ-Mandatar Gottfried Haselmayer. Die hohe Zustimmung zu den beiden Vizebürgermeistern (je 32 Stimmen) und die noch höhere zu den Stadträten lässt darauf schließen, dass die beiden großen Fraktionen im letzten Moment doch noch eine weitgehende Einigung gefunden haben. So scheint eine große Koalition möglich. Auch mit Zustimmung der Landesparteien, wie Insider wissen wollen.Denn die beiden größten Parteien im Gemeinderat – SPÖ und ÖVP – taten sich bei Verhandlungen im Vorfeld schwer.

Forderungen

Zu groß waren lange die Forderungen der ÖVP, die mit einem Verlust von fünf Mandaten auf 15 Sitze geschrumpft war. Und damit einen weniger hält als die SPÖ.

Anfangs wollte die ÖVP trotz ihrer Niederlage versuchen, den Bürgermeister zu stellen. Dann brachte sie eine Variante ins Spiel, wonach sich Kandidaten beider Parteien die Bürgermeister-Amtszeit teilen sollten. Dazu kam, dass die kleineren Parteien im Vorfeld nicht das Gefühl hatten, von der SPÖ konkrete Angebote zu bekommen.

Dabei hatte Reinhard Resch anfangs im Sinn, möglichst viele der insgesamt sechs Fraktionen in eine künftige Stadtregierung zu holen. Es bleibt spannend.

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