Millionen für Tourismus-Comeback

Die Perle am Semmering: Das Panhans soll kontinuierlich zu einem Fünfstern-Hotel umgebaut und modernisiert werden.
Investoren präsentierten erstmals die Pläne für die übernommenen Hotels im Weltcuport.

Der Kurort ist nur noch auf nostalgischen Bildern in seiner Hochblüte zu bewundern. Mit der goldenen Tourismus-Zeit ist es trotz Skiweltcup und Mountainbike-Park lang vorüber. Die vielen leer stehenden Hotels haben dem Semmering in den vergangenen Jahren ein eher verstaubtes Image verliehen.

Bürgermeister Horst Schröttner wittert eine riesige Chance das zu ändern. Seit ein Konsortium um den nö. Unternehmer Thomas Schellenbacher und den ukrainischen Industriellen Igor Palytsia nicht nur das insolvente Grandhotel Panhans, sondern in einem Aufwaschen auch das Artis-Hotel sowie das Erzherzog-Johann auf der Passhöhe für gut sieben Millionen Euro gekauft und an die Schweizer „Renco Invest AG“ abgetreten hat, schmieden die Verantwortlichen große Investitionspläne. Diese wurden am Wochenende vom Eigentümervertreter der „Panhans Holding Group GmbH“, Viktor Babushchak, erstmals am Semmering der Öffentlichkeit präsentiert. Das Interesse war riesig: Über 220 der 600 Einwohner zählenden Gemeinde kamen zum Bürgerforum ins Panhans.

„Wir sehen das alles als eine große Chance für die Region. Natürlich sind wir mit drei Hotels an der touristischen Weiterentwicklung interessiert“, erklärt Babushchak im Gespräch mit dem KURIER.

Das Panhans soll kontinuierlich zu einem Fünfstern-Haus ausgebaut werden. Priorität habe derzeit aber, dass die beiden noch geschlossenen Hotels rechtzeitig vor der Wintersaison am 6. Dezember öffnen. Das ehemalige Artis-Hotel (200 Betten) von Mirko Kovats wird zum „Panhans-Sport“ und soll, wie der Name schon sagt, die Wanderer, Radfahrer und Skifreaks ansprechen. „Wir machen kosmetische Eingriffe und ein neues Branding. Größere Umbauten wie der Spa-Bereich und das Schwimmbecken kommen erst nach dem Winter“, erklärt der Geschäftsführer.

Sehr viele Umbauten seien zurzeit im Erzherzog-Johann notwendig. Die Vorbesitzer haben es in einem grauenvollen Zustand hinterlassen. Weil es direkt am Kreisverkehr der Passhöhe liegt und die Restaurants im Erdgeschoß ringförmig angelegt sind, wird das Dreistern-Hotel in Zukunft „Ring“ heißen. Vor dem Winter werden die zehn Zimmer hergerichtet. „Außerdem kommt eine Pizzeria, ein Restaurant für Wintersportler wie eine Mensa, sowie eine Konditorei und Kaffeehaus und ein Pub für die Abendunterhaltung“, erklärt Babushchak.

Skigebiet

„Abseits der Hotellerie sind auch tolle Projekte für den Tourismus in Arbeit“, verrät Schröttner. Babushchak gibt sich dazu noch zugeknöpft. Zu erfahren war nur, dass die Investoren auch großes Interesse am Ausbau des Skigebietes haben. Auch über die Liftanbindung der abgelegenen Hotels wird bereits mit Grundeigentümern verhandelt.

Aus Gründen des Naturschutzes ist dieses Projekt für mich am Hochkar absolut unvorstellbar.“ Für Niederösterreichs Umweltlandesrat Stephan Pernkopf, ÖVP, kommt ein seit dem Sommer in den Köpfen diverser Event-Manager schwebendes Sportflugspektakel am Hochkar im Bezirk Scheibbs keinesfalls in Frage. Die von Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (Team Stronach) in die Öffentlichkeit getragene Idee nennt Pernkopf „eine Luftblase“.

Jägerschaft, Almbauern und Umweltschützer haben die als Red Bull-Flotte kolportierten Fliegerasse in der Region Göstling längst ins Visier genommen. Für Pernkopf liefert aber auch das internationale IUCN-Naturschutzprojekt, nämlich das Wildnisgebiet Dürrenstein, einen triftigen Grund warum die Formel-1-Flieger nicht über das Ötscherland düsen dürfen. „In der internationalen Wertigkeit liegt das Wildnisgebiet eine Stufe höher als ein Nationalpark. Da ist an so ein Event gar nicht zu denken“, legt sich Pernkopf fest. Gegenüber den NÖN nannte er das von Kaufmann-Bruckberger protegierte Projekt ein „Hirngespinst“. Offen ist noch eine Anfrage des ÖVP-Abgeordneten Toni Erber an die Landesrätin. Die Unruhe hatte zugenommen, als bekannt wurde, dass man in der Zentrale des mit der Flugshow in Zusammenhang gebrachten Red Bull-Konzerns gar nichts von den Hochkarplänen wusste.

Im Büro der Stronach-Landesrätin heißt es lapidar, Kaufmann-Bruckberger sei jetzt mit anderen Aktivitäten und Prioritäten eingedeckt. „Der Veranstalter hat gesetzliche Vorgaben einzuhalten, schauen wir was er zusammenbringt“,erklärt Büroleiter Hermann Priller.

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