Schülergruppe unter Schranken durchgelotst
"Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ein Kind beim Überqueren der Gleise gestürzt wäre. Nur Sekunden später ist ein Zug durch den Bahnhof gerauscht." Raimund Schwaigerlehner von der Landespolizeidirektion Niederösterreich wundert sich über die Fahrlässigkeit von drei Begleitpersonen, die kurz vor Schulschluss rund 50 Schulkinder im Alter von zehn bis 12 Jahren bei geschlossenem Schranken über mehrere Gleise lotsten, um am Bahnhof Leobendorf, Bezirk Korneuburg, ihren Zug noch zu erreichen. Wegen Gemeingefährdung fahndet die Polizei nach den Frauen.
Burgbesuch
Zuvor hatte die Schülergruppe wie fast 20 andere Schulklassen aus Wien und Niederösterreich auch am 28. Juni den Greifvogelhorst auf der Burg Kreuzenstein besucht. Auf dem Retourweg zum Bahnhof dürften die Begleiterinnen in Eile geraten sein. Weil gegen 12.20 Uhr ihr Zug bereits am Bahnsteig wartete und die Schrankenanlage geschlossen war, trafen sie eine Aufsehen erregende Entscheidung.
Eine Begleitperson kletterte unter dem Schranken durch und stellte sich mit ausgebreiteten Armen auf die Gleise, eine Kollegin folgte ihr nach und winkte alle Kinder auf die andere Bahnseite. Zeugen beobachteten, wie nur wenige Sekunden nach der gefährlichen Aktion ein Zug ohne anzuhalten durch den Bahnhof fuhr. Die Gruppe verließ den Ort mit einem Zug Richtung Wien.
Die Polizei hofft nun auf Hinweise von Eltern betroffener Kinder, um die Begleiterinnen ausforschen zu können. Bisher konnte die Herkunft der Klasse auf 17 Schulen aus Wien und Niederösterreich eingegrenzt werden. Die Begleiterin, die als erste den Gleiskörper betrat, soll zirka 40 Jahre alt sein, lange braune Haare tragen und mit einem orangefarbenen T-Shirt bekleidet gewesen sein. Die zweite Frau ist ungefähr 35 Jahre alt, hat lange blonde Haare und war weiß gekleidet. Über die dritte Person sind nur vage Informationen bekannt. Sie habe einen Kurzhaarschnitt, heißt es.
Die Polizei in Korneuburg bittet nun um Hinweise unter 059/133-3240.
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