Schnellstraße bedroht seltene Vogelart

Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz wurde ein Blaukehlchen entdeckt
Vogelkundler entdeckten brütendes Blaukehlchen. Naturschützer schlagen Alarm

Einen äußerst seltenen Gast entdeckten kürzlich Vogelkundler am ehemaligen Garnisonsübungsplatz in St. Pölten-Völtendorf. Denn den Experten lief ausgerechnet ein Blaukehlchen vor die Linse, diese Vogelart gilt als sehr stark gefährdet und steht deshalb auch auf der roten Liste.

Das Blaukehlchen, aber auch viele weitere Tierarten sehen die Aktivisten der Forschungsgemeinschaft "Lanius" durch den Bau der Traisentalschnellstraße S34 gefährdet. Wie berichtet, wird ein Teil der Strecke über das Gelände führen, das früher das Bundesheer als Panzerübungsplatz nutzte. "Wir werden weiter für dieses Naturparadies kämpfen", sagt "Lanius"-Obmann Markus Braun.

Die Tierwelt in Völtendorf könnte auch eine Rolle im UVP-Verfahren für die 207 Millionen Euro teure Schnellstraße spielen. Fest steht, dass im Bereich Völtendorf die Straße unter der Erde verlaufen wird, darüber werden Platten gelegt. Damit soll unter anderem gewährleistet werden, dass die Amphibien ihre jährlichen Wanderungen durchführen können. "Leider gibt es zu wenige dieser Platten", meint Braun.

Asfinag-Projektleiter Leopold Lechner weist die Kritik zurück. "Ein Team aus Ökologen hat ihre Erkenntnisse in das Projekt einfließen lassen. Wir haben Erfahrung mit Bauvorhaben dieser Art. Jetzt muss man abwarten, was das UVP-Verfahren bringt."

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