Schlepper-Prozess wird verlängert

Unter den Angeklagten befinden sich vier ehemalige Flüchtlinge aus dem Wiener Servitenkloster.
Richterin schrieb 13 weitere Verhandlungstage aus - der letzte ist nun der 4. Dezember.

Am Tag 26 des seit März gegen acht asiatische Asylwerber laufenden Schlepperprozesses am Landesgericht Wiener Neustadt ist es am Mittwoch mit dem Vorspielen von Telefonüberwachungsprotokollen weitergegangen. Überdies wurde klar, dass das Verfahren nicht wie vorgesehen am 1. Oktober enden wird.

Die Richterin gab bekannt, dass sie zusätzliche 13 Prozesstage ausgeschrieben hat. Der demnach letzte ist nun der 4. Dezember.

Wie in den Wochen davor wurden die Angeklagten, unter ihnen frühere Asyl-Aktivisten und Servitenkloster-Flüchtlinge, ergänzend befragt. Zur Erhärtung der Vorwürfe, dass sie im Rahmen einer kriminellen Organisation tätig gewesen wären, trug die heutige Verhandlung nichts Essenzielles bei.

„Ich will nicht mehr hierher"

Man merkte, dass bei allen Prozessbeteiligten schön langsam die Nerven brach liegen. Zu mühsam ist das wiederholte Vorspielen einzelner aufgezeichneter Gesprächsmitschnitte. "Ich will nichts mehr hören. Ich habe genug. Was ich getan habe, gebe ich zu, aber ich will nicht mehr hierher", klagte der Erstangeklagte.

X Mal musste etwa ein Telefonat vorgespielt werden, in dem es laut Verschriftung durch die Polizeidolmetscher um "Küken" oder "Hendln" ging, die "geschlachtet" werden sollten. Offenbar dürften dies Synonyme für Leute gewesen sein, die durch Österreich geschleppt werden hätten sollen. Es dauerte lange, bis einige der Angeklagten dies nun auch endlich hörten bzw. verstanden. Eine Fortsetzung folgt morgen, Donnerstag.

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