Rostock-Villa: Kulturschaffende wollen Volk befragen lassen

Einmal mehr ist die Rostock-Villa der Spielball zwischen Politik und Kulturfreunden.
Der Gemeinderat hat einen Rückkauf aus finanziellen Gründen abgelehnt. Das Personenkomitee gibt nicht auf.

„Soll sich die Stadtgemeinde Klosterneuburg mit den ihr verfügbaren Mitteln dafür einsetzen, dass die Rostock-Villa der bestehenden Widmung entsprechend auch weiterhin der Klosterneuburger Bevölkerung für kulturelle Nutzung und Veranstaltungen zur Verfügung steht?“

Das ist eine von vier Fragen, die das Personenkomitee für den Erhalt der Klosterneuburger Rostock-Villa an die Bevölkerung richten will. Am Dienstag wurde die Initiative vorgestellt, 2600 Unterschriften sind nun für eine Volksbefragung notwendig.

Insgesamt 18 Kulturschaffende, darunter Regisseur Stefan Ruzowitzky, Kabarettist Werner Brix oder der ehemalige Gemeinderat Fritz Chlebecek, unterstützen die Initiative. Acht davon sind sogar Kulturpreisträger der Stadt.

Neben der Herberge für zwei Museen wurde die Villa auch öfters für Veranstaltungen oder als Filmdrehort genutzt. Ruzowitzky, der darin den Oscar-gekrönten Film „Die Fälscher“ gedreht hat, kritisiert die Stadtpolitik: „Ein historisches Baujuwel in prominenter Lage einem weiteren gesichtslosen Wohnblock zu opfern, wäre kulturpolitisch und städteplanerisch eine Bankrotterklärung.“

Rückkauf abgelehnt

2008 wurde die Villa von der Stadt ans Land verkauft. Für den Fall der Veräußerung wurde Klosterneuburg jedoch ein Rückkaufsrecht eingeräumt. Seitens des Landes steht das Areal nun zum Verkauf. Der Gemeinderat hat diese Option vor einem Monat jedoch nicht gezogen und damit den Protest der Kulturschaffenden ausgelöst. Kulturstadtrat Konrad Eckl verweist auf die budgetäre Situation der Stadt: „Der Absicht des Komitees steht nichts entgegen, aber ich muss das Geld dafür auch haben.“ Laut Eckl würden Erwerb und Sanierung rund vier Millionen Euro kosten.

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